Kultur

16 mal Wut, Liebe, Freude

Marco Eisenack

FFElinor Carucci_Schuld_430Das Jüdische Museum zeigt ab heute junge israelische Foto- und Videokunst. 16 Künstler porträtierten ihre Familien: mal real, mal phantastich. Zur Vernissage spielt heute Abend die Band „Ofrin Acoustronic Duo“ sonderbar wunderbare Lieder.

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16 Künstler, 16 Familien, 16 alternative Fotoalben: “Family Files”. Ausstellungseröffnung am 8. Juni, 19 Uhr.

Die zeitgenössischen israelischen Künstler, die an der Ausstellung “Family Files” vom 9. Juni bis 12. September 2010 beteiligt sind, verewigen Familienbeziehungen mit Hilfe von Fotoserien.

Einige rekonstruieren eine Familie, einige erfinden eine Familie: Wünsche, Erinnerungen, Schmerzen oder Freuden.

Nach eigener Aussage der Künstler erlaubt es ihnen das Kunstwerk-Foto, eine Erzählung über unterschiedliche, heilsame und ersehnte Familienbeziehungen zu kreieren. Jeder und jede von ihnen begibt sich auf eine private Reise und setzt sich auf neue Art mit der Idee des ‚Familienalbums’ auseinander.

Das Jüdische Museum München widmet sich in seinem Ausstellungsjahr dem Thema Fotografie im jüdischen Kontext. Dieser Jahresschwerpunkt, der mit früher Fotografie in Palästina begann und mit einer Ausstellung über Münchner Fotografen im Exil fortgesetzt wurde, in deren Mittelpunkt drei in München und nach ihrer Emigration in Palästina und Israel tätige Fotografen standen, findet mit einem Blick auf gegenwärtige Entwicklungen der Fotografie und Videokunst aus Israel in der Ausstellung Family Files. Zeitgenössische Fotografie und Videokunst aus Israel seinen Abschluss.

Von der Beobachtung ausgehend, dass die eigene Familie bei vielen Künstlerinnen und Künstlern aus Israel in den Mittelpunkt ihrer Bildbetrachtungen rückt, haben die Kuratorinnen der Ausstellung, Ronit Eden (Amsterdam) und Galia Gur Zeev (Tel Aviv), sechzehn Künstler ausgewählt, die in sechzehn Familienalben Bilderzählungen vor dem Betrachter ausbreiten, die auf menschlichen und ästhetischen Bindungen, auf Erzählungen aus dem Familienleben, auf Ereignissen und Beziehungen innerhalb der Familie aufbauen.

Die Bandbreite der Darstellungsformen reicht dabei von eindringlicher Dokumentation bis hin zu Fiktion. Family Files. Zeitgenössische Fotografie und Videokunst aus Israel bietet so Einblicke in gegenwärtige Entwicklungen der Kunst aus Israel, die mit Bildern der persönlichen und kollektiven Erinnerung die politische und gesellschaftliche Situation des Landes widerspiegeln.

Jüdisches Museum München
St.-Jakobs-Platz

Foto: Carucci

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