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Nichts halbes, nichts ganzes

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Die Studiengebühren sind seit Jahren ein ewiges Streitthema. Beim Bildungsstreik letzte Woche forderten einige Studenten erneut die Abschaffung. Morgen tagt der Senat der Technischen Universität (TU) München über die Höhe der Studiengebühren an seiner Hochschule. Eine Senkung des Höchstsatzes von 500 Euro auf 300 Euro wäre möglich

Zur Dokumentation die Pressemitteilung der Juso Hochschulgruppe:

TU München entscheidet über zukünftige Studiengebührenhöhe – Studierende fordern Senkung

Am Mittwoch, den 23. November, wird der Senat der TU München über die zukünftige Höhe der Studiengebühren für die rund 31.000 TUM Studierenden entscheiden. Bisher verlangt die TUM den Höchstsatz von 500 Euro, sie könnte die Studiengebühren aber auf 300 Euro pro Semester senken. “Finanziell ist die Senkung möglich, aus sozialen Gesichtspunkten mehr als geboten” sagt Stefan Liebl, Sprecher der Juso Hochschulgruppe München. Er ergänzt: “Die Senatsmitglieder können mit einer Senkung ein Zeichen setzen: Die finanziellen Probleme unserer Studierenden sind uns wichtig”.

“Die Senkung auf 300 Euro muss unserer Meinung nach jetzt dringend kommen, ist aber nur ein Schritt. Die Abschaffung aller Studiengebühren ist unser Ziel!” betont Stefan Liebl. Nur noch zwei Bundesländer – Bayern und Niedersachsen – halten an Studiengebühren fest. Der politische Druck für die Abschaffung der Gebühren wird auch in Bayern immer größer. Liebl erläutert weiter: “Es wäre grob fahrlässig, wenn der TU-Senat in dieser Lage weiterhin 500 Euro verlangen würde und so die Studierenden maximal belastet. Spätestens nach der Wahl 2013 ist sehr wahrscheinlich sowieso Schluss mit den Studiengebühren.”.

Unabhängig vom Ergebnis am Mittwoch kritisiert die Juso Hochschulgruppe aber schon jetzt die Art und Weise der Entscheidungsfindung und Kommunikation der TU München. Im Senat haben die Studierende nur eine von acht Stimmen, die absolute Mehrheit wird von Professoren gestellt. “Es ist einfach ein Hohn. Es geht um die Lebenssituation der Studierenden, es geht um die Gelder der Studierenden – und entschieden wird im Endeffekt fast auschließlich von Professoren” sagt Philipp Heller, Mitglied der Fachschaft Lehrertum an der TUM. Er ergänzt: “Stellen sie sich vor die Studierenden hätten eine solche Mehrheit und würden den Professoren ihre Forschungsprojekte verbieten – da wäre die Hölle los. Wenn Studierenden in ihren Angelegenheiten echte Mitbestimmung verweigert wird, regt sich niemand darüber auf – ein Skandal!”
Die Hochschulleitung der Technischen Universität hält es offenbar nicht für nötig, die breite Masse der Studierenden zu informieren, dass eine für sie so bedeutende Entscheidung kurz bevor steht. Präsident Hermann handelt hier wohl eher nach dem Motto: “Was der Studierende nicht weiß, macht ihn auch nicht heiß”. Die Juso Hochschulgruppe München fordert hier ein Höchstmaß an Transparenz und Information.

Juso Hochschulgruppe: http://www.jusos-muenchen.de/index.php?id=106

mucbook-Bericht zum Bildungsstreik: Ein wenig Widerstand gebildet

Foto: Andrea Damm / pixelio.de

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