Kultur, Nach(t)kritik

Magic Borsche – unplugged

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Am Donnerstagabend versammelten sich die jungen und auch die etwas älteren Grafik-Nerds dieser Stadt in der Pinakothek der Moderne. Es galt, Mirko Borsche die Ehre zu erweisen. Das Museum widmet Münchens Enfant terrible der Design-Szene bis 18. März
unter dem Titel “Unplugged. Mirko Borsche. Design Works!” eine Ausstellung in der Neuen Sammlung.

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Zu Beginn sorgte ein Ständchen zweier Trompeter der Symphoniker des Bayerischen Rundfunks für Aufmerksamkeit und der Hausherr des Museums, Florian Hufnagl, konnte mit seiner Laudatio beginnen.

Die Veranstaltung ist mehr als nur gut besucht, und ein Platz vor der Wand mit den Plakaten ist vor allem zu Beginn der Ausstellung heiß umkämpft. Auf der Seitenwand zwischen Treppenaufgang zum 1. Stock und Auditorium hängen dicht an dicht 74 schwarz – weiß Unikate. Eng nebeneinander, wirken sie wie eine massive Wand, die den Besucher daran hindern den Gang schnell entlangzugehen, sondern ihn auffordern stehen zu bleiben und sich mit jedem einzelnen der Bilder auseinander zu setzen.

Woher kenne ich das Motiv nocheinmal? Diese Frage stellt sich bei eigentlich jedem der Plakate. Borsche hat seine bereits bestehenden Motive für das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, NEON, SUPERPAPER, Plattenhüllen für das Label GOMMAGANG und viele mehr für die Ausstellung noch einmal umgesetzt. Die 74 Bilder, alle im Format 70 x 100 Zentimeter: ‚Abstraktion durch Reduktion‘ so lautet der Leitgedanke der Arbeiten.

Es ist eine radikale Uminterpretation der Design-Aufgabe „Plakat“ als inhaltliches Element innerhalb einer Museumsausstellung. Die Abstraktion der ursprünglichen Entwurfsideen durch schwarze Pinselstriche auf hellem Grund und das immer gleiche Format, auf das die Komposition großer Plakate ebenso wie Magazin-Cover oder CD-Hüllen gebracht werden, erlaubt einen ungewöhnlichen, neuen Blick auf die Arbeit und die gestalterische Haltung des Bureaus Mirko Borsche. Ob es sich bei den Arbeiten ursprünglich um eine Fotografie oder eine Illustration handelte, kann man nicht mehr erkennen, nur die Idee blieb bestehen´.

Der zweite Laudator des Abends, Christoph Amend, Chefredakteur des ZEIT Magazins, bringt seine Gedanken zum Künstler mit einem liebevollen Zitat zum Ausdruck: „Wenn ich die Augen schließe und an Mirko Borsche denken – dann sehe ich einen Zauberer vor mir.“

Die Plakate lohnen den Besuch auf jeden Fall – von bis zum 18. März.2012, täglich in der Grafischen Sammlung der Pinakothek der Moderne.

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Weitere Infos unter:
http://www.pinakothek.de/pinakothek-der-moderne

Mirko Borsche / Bureau Mirko Borsche. Coverversion: Titel der Monatszeitung “Super Paper”, Februar 2010 © Bureau Mirko Borsche

Mirko Borsche / Bureau Mirko Borsche. Coverversion: Titel der Monatszeitung “Super Paper”, Februar 2010 © Bureau Mirko Borsche

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