Kultur, Live, Nach(t)kritik
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One Band. One Fam. One Love. 4Lyn über Fanverbundenheit, Familie und warum es manchmal besser ist, sich selber wegzusperren.
Quasar
„Manchmal muss man sich einfach wegschließen, isolieren, alleine sein. Ohne Internet und ständige Anrufe. Stille.“ So erklärt Ron Cazzato die Entscheidung, das neue Album seiner Band 4Lyn (Genre: Crossover) in Dänemark aufzunehmen.
Wenige Minuten vor dem Konzert im Münchener Backstage am 26. Oktober  nimmt er sich Zeit für ein kurzes Interview, in dem er einen kleinen Einblick in das Leben der vierköpfigen Band gibt, die eigentlich so viel mehr ist. Band ist Familie. Diese Band ist ein 24/7-Job. Schließlich machen die vier Jungs Ron, Björn, Sascha und Dennis alles selbst. Vom Schreiben der Lieder über das Fahren des Tourbusses bis hin zum Abbauen des Schlagzeuges. Da ist es auch kein Wunder, dass die Fans einige Zeit auf das nunmehr sechste Album der Hamburger warten mussten. 60 Songs entstanden während der Zeit im kalten Norden, 12 davon landeten auf „Quasar“.  Und wie schon bei den Alben zuvor geben sie jede Menge Persönliches preis.
Seit Ihrem Durchbruch mit Whooo (Soccer Slam), Lyn(2001) und Pearls & Beauty (2002) ist einige Zeit vergangen in der sechs Alben entstanden. Wie schafft man es nach über zehn Jahren im Geschäft und on the Road immer noch motiviert und mit Liebe auf die Bühne zu gehen, auch wenn die Konzerte vielleicht nicht immer ausverkauft sind?
„Es ist ganz einfach dieses Gefühl. Diese Leidenschaft, die einen jeden Morgen aufstehen lässt. Man hat letztendlich 10 Sekunden, in denen man einem Fan bei einem Konzert gegenübersteht und in dieses 10 Sekunden möchte man so viel zurückgeben, wie man kann. Der Moment, in dem man in leuchtende Augen schaut, wenn man demjenigen ins Gesicht schreit. Manche Fans reisen Hunderte von Kilometern an für diesen einen Moment, für uns. Und das seit Jahren. Ohne diese Leute, unsere Familie, wären wir nichts.“
Um kurz vor Neun geht es dann los. Die „Fantastic Four“, allen voran Star Wars-Fan Ron, rocken die Halle des Backstage und präsentieren eine Auswahl aus alten sowie neuen Songs. Natürlich darf auch eine kleine Wall of Death nicht fehlen. Gegen Ende wird es dann etwas intimer. Dennis und Ron sitzen auf Barhockern und spielen „Eobane“ sowie „Hollow Man“. Sehr persönliche Songs für den sympatischen Norddeutschen, der sonst wie ein Flummi über die Bühne jumpt. Wer die Texte versteht, weiß, worum es geht. Viel weiter will er sein Privatleben nicht teilen. „Wenn man mich in Hamburg auf der Straße oder im Geschäft meiner Eltern sieht und anspricht, ist das eine Sache, aber meine Freundin oder Familie halte ich an sich aus der Öffentlichkeit raus. Letztendlich weiß man aber schon alles, was man wissen kann durch die Texte. Ich bin da ein offenes Buch. Die Grenzen verschwimmen halt.“
Hollow Man ist auf Quasar auch das Lied, welches Ron am meisten bedeutet, da es ihm aus der Seele spricht. Es geht darum, Die Hüllen fallen zu lassen. Dem, den man liebt, zu zeigen, wer da unter der Hülle steckt. Seine verletzliche Seite zu zeigen, Veränderungen und Nähe zuzulassen, wenn man am Schwächsten ist.
Nach dem Konzert nehmen sich 4Lyn wie immer noch Zeit für die Fans, holen Meinungen ein, geben Autogramme, bevor es dann später wieder in den Tourbus geht. Während Ron hier meistens schläft oder fährt, schauen die anderen Filme, spielen Schiffe versenken oder lesen z.B. Grafikbücher. Wie bei einem ganz normalen Familienausflug eben. „Nebenbei” werden Bandangelegenheiten geklärt und Organisatorisches geregelt. Familybusiness.
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