Kultur, Nach(t)kritik

Im Dschungel ist der Teufel los

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imageWer kennt ihn nicht? Mogli, der bei den Wölfen aufgewachsen ist und nun zu den Menschen zurückkehren muss. Vor allem wegen seiner Musik ist das der bisher erfolgreichste Disney-Film in Deutschland. Jetzt ist es als Musical in München zu sehen. Allerdings mit einer völlig anderen Musik.

Mogli wurde als kleiner Junge von Baghira aus einem Dorf gerettet, in dem der Tiger Shir Khan alle Bewohner getötet hat. Er bringt den Säugling zu den Wölfen, die ihn in ihr Rudel aufnehmen. Als Mogli zehn Jahre alt ist, kommt Shir Khan zurück und bedroht ihn. Die Tiere beschliessen, dass es für ihn das Beste ist, zu den Menschen zurückzukehren. Baghira und Balu, der Bär sollen ihn begleiten. Mogli ist aber der Meinung, er würde im Dschungel auch allein zurecht kommen. Begegnungen mit Kaa, der Schlange, dem Affenkönig Lui und nicht zuletzt Shir Khan selbst überzeugen ihn letztendlich von der Notwendigkeit, zu seinen Artgenossen zurückzukehren.

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Die Inszenierung von Alexandra Frankmann bereitet die Geschichte kindgerecht auf, aber auch Erwachsene kommen nicht zu kurz. So ist die Schlange Kaa die Verführung in Person und ähnelt auffallend Marilyn Monroe. der Affenkönig Lui rappt und zwei Geier kommentieren im Stile von Waldorf&Statler das Geschehen. Die Kostüme verkörpern die Tiere gut, nur die Masken erinnern mich etwas zu sehr an Eishockeyhelme. Witzig ist der sprichwörtlich meterlange Schwanz der Schlange. Der Dschungel ist etwas kantig, aber sehr beweglich und lässt viele verschiedene Einblicke zu. Tiefe bekommt das Ganze durch Projektionen, die eine sehr schöne Stimmung hervorrufen. Leider ist die Band unter Andreas Kowalewitz erst beim Schlussapplaus zu sehen, schade, dass sie nicht in die Bühne integriert worden ist.

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Aron Keleta ist ein idealer Mogli. Mit der Beweglichkeit und Geschicklichkeit eines Affen hangelt er sich durch den Dschungel und singt sogar kopfstehend. Bettina Mönch als Schlange Kaa stiehlt allen anderen die Schau, sie macht diesen Abend zu einem besonderen Erlebnis. Lediglich Stefan Bischoff als rappender Affenkönig kann in der Publikumsgunst mithalten. Andreas Goebel als Balu und Korbinian Arendt als Baghira haben die typischen Bewegungen der Tiere, die sie verkörpern, gut drauf. Ein Abend, der gute Laune macht. Die Vorstellungen dauern mit Pause ca zwei Stunden und sind deshalb auch für kleinere Kinder geeignet.

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Weitere Vorstellungen bis 22. Dezember und wieder ab 3.Januar bis einschließlich 13. Januar täglich außer Montag 19 Uhr, am Samstag auch um 15 Uhr, am Sonntag nur 15 Uhr. Familienpakete erhältlich, Tickets an den bekannten Vorverkaufsstellen.

Fotos Thomas Dashuber

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