Kultur

Hauptsache, das Auto fliegt

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Bei der gestrigen Pressekonferenz gaben Staatsintendant Josef E. Köpplinger und sein Team die Pläne für die Spielzeit 2013/2014 bekannt. Das Gärtnerplatztheater ist ja seit einem knappen Jahr ohne Stammhaus, bis zur geplanten Wiedereröffnung im Herbst 2015 spielt das Ensemble auf den verschiedensten Bühnen in München. Neu in der nächsten Spielzeit ist der Circus Krone, dort wird ab 19.07.2014 Die Zirkusprinzessin von Emmerich Kálmán in einer Inszenierung des Staatsindentanten selbst gespielt. Mitwirkende sind unter anderem sein Intendantenkollege von der Wiener Volksoper Robert Meyer und Nadine Zeintl, die kürzlich in Cabaret das Münchner Publikum im Sturm eroberte. Ab 22. Juli kommt für nur drei Vorstellung am gleichen Ort Jesus Christ Superstar mit dem Musicalmegastar Drew Sarich in der Hauptrolle konzertant auf die Bühne.

Ebenfalls neu als Spielort ist der Carl-Orff-Saal, hier hat am 23. Januar ein neues Werk des bekannten Münchner Komponisten Wilfried Hiller Premiere. Der Flaschengeist ist eine Auftragsarbeit des Gärtnerplatztheaters, mit einem Libretto von Felix Mitterer frei nach Robert Louis Stevenson. Das Werk war noch in einer Zusammenarbeit mit Michael Ende geplant, konnte aber wegen dessen Todes nicht mehr in Angriff genommen werden. Der Komponist verriet augezwinkernd, dass es auch noch nicht ganz fertig sei. Das Singspiel ist für die ganze Familie gedacht, kosenquenterweise sind dann auch alle Vorstellung mit KiJu-Ermäßigung.

Ebenfalls für Kinder geeignet wird wohl das Musical Tschitti Tschitti Bäng Bäng um ein fliegendes Auto sein, mit dem sich Regisseur Köpplinger einen Kindheitstraum erfüllt. Die deutschsprachige Erstaufführung (die kontinentale wird ganz knapp verpasst) hat am 30.April im Prinzregententheater Premiere. Eröffnet wird die Spielzeit mit einem weiteren Musical, Der Mann von La Mancha (ab 2. Oktober in der Reithalle), das auch von Köpplinger selbst inszeniert wird.

Spannend wird es im Bereich Oper, wo mit Semele von Händel (ab 24.10.), Die Entführung aus dem Serrail ( ab 30.01., beide im Cuvilliéstheater), einer konzertanten Aufführung von Jolanta von Tschaikowsky (ab 15.02. in der alten Kongresshalle) sowie dem Klassiker Aida von Verdi (ab 18.6. im Prinzregententheater) vier sehr unterschiedliche Stücke auf dem Spielplan stehen. Wiederaufgenommen wird zudem die umjubelte Inszenierung von Don Pasquale aus der laufenden Spielzeit.

Auch in der Sparte Ballett darf man sich wieder auf zwei spannende Uraufführungen freuen. Berlin 1920 – Eine Burleske von Ballettdirektor Karl Alfred Schreiner macht dabei den Anfang am 21.11. im Cuvilliéstheater, am 20.3. geht es mit Arsen – En Rokokothriller von Jo Stromgren dort weiter. Die Erfolgsstücke Peter und der Wolf und Dornröschen aus der laufenden Spielzeit werden am 19. bzw. 26.12. in der Reithalle wiederaufgenommen.

Neu sind in dieser Spielzeit auch drei Barock-Konzerte unter der Leitung von Chefdirigent Marco Comin, ein weihnachtliches Chorkonzert in der St. Maximilian Kirche sowie Kooperationen mit Münchner Konzertveranstaltern. So wird es eine Wiener Operettengala in der Philharmonie, ein Silvesterkonzert im Herkulessaal und den Boléro von Ravel zusammen mit der Carmina Burana von Orff ebenfalls in der Philharmonie geben. Natürlich stehen auch wieder die beliebten Kammerkonzerte sowie je ein Kinder- und Jugendkonzert auf dem Plan. Ein Faschingskonzert wird es nicht mehr geben, schade, wenn man sich wieder etwas mehr auf das Lustige konzentriert hat, war das immer eine feine Sache. Mir fehlt auch so etwas wie ein Konzertabo, das würde sich bei der großen Anzahl der Konzerte direkt anbieten. In der Kooperation mit der Bayerischen Theaterakademie steht dann noch die Münchner Erstaufführung des Musicals Kifferwahn ab 14.02. im Akademietheater auf dem Plan.

Insgesamt ein ausgewogenes, vielfältiges Programm, das Lust darauf macht, dem Gärtnerplatztheater durch München zu folgen.

Foto Christian Zach

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