Stadt

Neues Gesicht für unser München

Julia-Sophie Gebhard

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München, das ist die Stadt, in der sich (fast) alles um Kunst und Kultur dreht. Die Stadt mit den unzähligen Museen und Galerien.
Doch jetzt soll München ein weiteres Gesicht bekommen, das der Streetart-Hochburg soll wieder zum Vorschein gebracht werden – eben die Facette, für die München in den 80er Jahren so bekannt war. Dafür setzt sich der Kunstverein Positive-Propaganda e.V. unter der Leitung von Sebastian Pohl ein.

Klar gibt es mittlerweile gut besuchte Street-Art-Messen und Galerien die diesen Teil der Kunst beleuchten, auch das Münchner Stadtmuseum hat in seiner Daueraustellung typisch München! Street-Art mit einbezogen. Allerdings soll die Kunst wieder da hin, wo sie herkommt: Auf die Straße. Weg von Galerien und Bilderrahmen und hin zum öffentlichen Leben. Da wo es jeder sehen kann, wo jeder angesprochen wird.

Um dieses Ziel zu erreichen holt Sebastian Pohl in Zusammenarbeit mit den Amnesty International weltbekannte Künstler wie ARYZ, KRIPOE und Mitte Oktober Mark Jenkins nach München um die Stadt und seine Bewohner mit ihren Arbeiten wach zu rütteln. Denn Street-Art ist die emanzipierte Form von Graffiti: künstlerische Werke die etwas zu sagen haben, auf die Umgebung eingehen und das oft in sozial-politischer Form.

Nach einer Vorlaufzeit von gut 12 Monaten hat Positive-Propaganda in Kooperation mit Amnesty International die ersten Werke realisieren können. Hierfür konnte er den international agierenden Rising-Star der Szene ARYZ aus Barcelona gewinnen und mit ihm seine erste Großformatige Arbeit in Deutschland realisieren. Seit einigen Wochen leuchten nun ausserdem die subversiven, gelben Fäuste des Berliner Künstlers KRIPOE von einer 18 Meter breiten und 16 Meter hohen Giebelfassade an der Schwere Reiter Straße mit denen der Künstler auf die Ironie von Fashion-Shops in ehemaligen Arbeitervierteln anspielt. (weitere Details zu den Aktionen findet ihr hier)

Und warum ist Streetart eigentlich ein so relativ klein Gehaltenes Kunstgenre? Vielleicht liegt es daran, das es nur noch als Jugendkultur mit Schmierereien auf Häusern oder inhaltslose Deko unter Brücken wahr genommen wird. Doch das ist nicht die Streetart die gemeint ist. Gemeint sind Künstler, die sich die Straße als Galerie zurück erobern wollen und mit ihren Bilder die Menschen zum nachdenken bestimmter Situationen anregen. Für bunte Bildchen ohne Inhalt ist da kein Platz.

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©Positive Propaganda

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