Kinogucken, Leben

Ekümenopolis – Das Ende einer Stadt?

Der Film Ekümenopolis: Stadt ohne Grenzen zeigt auf, wie durch eine neoliberale Stadtplanung, die Kulturmetropole Istanbul zerstört wird. Sowohl ökologisch und ökonomisch, als auch sozial bilden sich immer mehr erschreckende Szenarien heraus. Diese Zustände, die hier am Beispiel der Türkei gezeigt werden, finden aber in einem globalen Rahmen statt, weswegen unbedingt darauf aufmerksam gemacht werden muss. Aus diesem Grund lädt die Aktionsgruppe Untergiesing zum Filmabend im Werkstattkino ein.

In kurzer Zeit soll die Einwohnerzahl Istanbuls von 15 auf 30 Millionen Einwohner wachsen, die Anzahl der Autos von 2 auf 6 Millionen ansteigen. Das sind nur zwei der vielen erschreckenden Beispiele, die zeigen, wie aus Istanbul eine Global City gemacht wird. Die Politiker und (ausländischen) Investoren stellen die darin verwickelten “Global Player” dar, die unter anderem durch ihren städtebaulichen Größenwahn, verbunden mit der bedingungslosen Immobilien-Spekulation, die einst so schöne Stadt am Bosporus ins absolute Chaos stürzen. Ein weiteres – utopisch erscheinendes – Vorhaben zeigt sich in der Forderung einer dritten Bosporus-Brücke, die laut der Befürworter erforderlich ist, da durch die wachsende Stadt immer längere Verkehrswege entstehen. Dass durch diesen Bau weitere ökonomische und vor allem ökologische Probleme auf die Metropole zukommen, wird an diesem Punkt wohl vergessen und außer Acht gelassen.

Der Film von Imre Azem ist weit mehr als einfach nur ein Dokumentarfilm. Neben ausdrucksstarken Bildern und aufschlussreichen Experteninterviews, werden zudem ergreifende Einzelschicksale beleuchtet. So zum Beispiel Familien, die ihre Häuser räumen mussten, um den nächsten Wolkenkratzern Platz zu machen – und nun in Zelten hausen müssen. Auch durch diese gezeigten Beispiele werden die enormen sozialen Unterschiede in der Gesellschaft deutlich, die durch die mangelhafte Stadtplanung hervorgerufen werden.

Ekümenopolis zeigt in schonungsloser Manier, was passiert, wenn eine große Stadt mangelnde Planung erfährt und durch die daraus folgende willkürliche Stadtbebauung katastrophale Ergebnisse und Zustände aufkommen. Sowohl ökologisch, als auch ökonomisch, aber vor allem sozial-gesellschaftlich.

Der Film wird auf Englisch mit englischem Untertitel gezeigt. Der Eintritt ist frei!

FILMABEND DER AKTIONSGRUPPE UNTERGIESING – EKÜMENOPOLIS | 5.12. | 18 UHR | WERKSTATTKINO (FRAUNHOFERSTR. 9) | WWW.WERKSTATTKINO.DE | WWW.AKTIONSGRUPPE-UNTERGIESING.JIMDO.COM | WWW.EKUMENOPOLIS.NET