Leben

Süper Ü – Ein Nachruf

Geist
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Im Dezember noch im Substanz, heute in der Ewigkeit: Süper Ü haben sich aufgelöst.

Bei ihrem letzten Konzert ist folgendes Gesprächsfragment aufgezeichnet worden.

Süper Ü - Substanz - Dezember 2013

Süper Ü - Substanz - Dezember 2013

Itschi: wir müssen unbedingt wieder Man Afraid machen… aber ohne einen.

Geist: Der Bassist ist der durchlaufende Pokal.

Mark: (nachdenklich) Hatte ich mir auch schon einmal gedacht.

Itschi: Du irrst gewaltig, wenn Du so sprichst.

Itschi - Substanz - Dezember 2013

Itschi - Substanz - Dezember 2013

Björn: Nein, das war bei einem Schafkopfturnier. Da haben wir den Mark mal auf blöd gefragt und er hat es sich vorstellen können.

Itschi: Da haben wir wieder in einem Kindergarten geübt. Allerdings mit Sicherheitsstufe drei. Im Arnulfpark, da war die Roebi Leitung und wenn man die falsche Tür aufgemacht hat, dann huihuihui, ging die Alarmanlage los.

Suppi: Ich wollt mal ein Fenster kippen, da ist überall der Alarm los gegangen. Da hats über eine Stunde den Alarm in den Arnulfpark raus geblasen aus dem scheiß Kindergarten. Da sind wir dann zu irgendeiner hin gefahren…

Itschi: Zur stellvertretenden Leitung, die hat den Schlüssel gehabt, um den Alarm abzuschalten.

Suppi: Irgendwo im Olympiapark hat die gewohnt.

Geist: Ihr hab doch angefangen als krachige Punk Band. Also außer der Metalmensch. Da hat sich mittlerweile einiges getan.

Suppi: naja… man hat halt seine Instrumente irgendwann beherrscht… nach 20 Jahren, also Stimme eingeschlossen, dann hat man gleich ganz andere Möglichkeiten. Das war auch so aus der Not geboren. Wir hätten ja gerne Dead Kennedy nachspielen wollen. Aber das haben wir nicht können.

Suppi - Substanz - Dezember 2013

Suppi - Substanz - Dezember 2013

Itschi: Der Mark hat auch seine Einflüsse gelten gemacht. Das Interessante ist, dass es nicht immer das selbe ist, nicht immer Uffta Uffta, sondern mal so mal so.

Björn: Mal so, mal so? Aha.

Suppi: Der Marki sitzt sich in seinen Keller nei übers Wochenend und am Montag tun wir üben und da kommt er an mit vier Liedern, die er geschrieben, getextet, komponiert und selber eingespielt und gemischt hat, die kannst Du im Radio spielen. Astrein. Wir covern eigentlich nur den Mark meistens. Der Mark kommt an mit irgendwas und wir covern das.

Björn: Mittlerweile tun wir jammen und dabei entstehen neue Stücke. wir wandeln uns gerade in den Vorgehensweisen, wie man so Stücke machen kann.

Suppi: Der Mark muss ja inzwischen auch für “Lovewash” komponieren und texten.

Mark - Substanz - Dezember 2013

Mark - Substanz - Dezember 2013

Geist: Du hast also noch ein Sideprojekt?

Mark: Da forciere ich ein bisschen meine Karriere als Sänger. Ist eher so Blues, Rock’n’Roll. Aber auch aus einer Party heraus entstanden. Sideprojekt Spaß.

Geist: Willst Du damit andeuten, dass das mit “Süper Ü” keinen Spaß macht?

Itschi: Wir sind ja nicht nur musikalisch, sondern auch persönlich auf einer anderen Ebene. Wo wir uns E-Mails nachts schreiben.
Es macht total Spaß, wenn man mit wenig Aufwand was ganz ordentliches hinkriegt. Also aus meiner Sicht.

Björn: Für das wenige was wir proben ist das Wahnsinn, was wir dann doch hin bekommen.

Suppi: Das mach die Routine. Wenn wir was anfangen, wenn wir umeinanderduddeln, dann ist das in einer Stunde ein fertiges Liedl.

Itschi: Dann vergisst man es wieder.

Suppi: Na gut, dann wird das ein wenig ausgearbeitet.

Geist: Also es ist nicht mehr so, dass Ihr ein Lied 20 Jahre spielen müsst, weil kein neues kommt.

Suppi: Nein, wir schmeißen auch schon Stücke raus… wie oft üben wir denn? Acht mal im Jahr?

Björn: Bisschen mehr schon. Lass es zwölf sein.

Björn - Substanz - Dezember 2013

Björn - Substanz - Dezember 2013

Suppi: Es ist so schwer, dass du Auftritte kriegst. Wer will denn uns da buchen? Des kannst ja voll vergessen. Ich war in der Milla, weil da kenn ich den Frank vom Hüller und seine Freundin oder Kollegin, die arbeiten da, und die kenn ich recht gut. Aus dem Hüller… mit dem Zipfeklatscher. Ich frag den, da spielen wir doch mal, kannst Du da was machen? “Üh na, ich mach da gar nichts mehr, nur noch das Klopapier. da musst Dich schon offiziell bewerben.”. Da brauchen wir gar nicht hinschreiben. Da bist schon auf Vitamin B angewiesen. Sonst geht da gar nichts. So wie der Jürgen, der im Frühling zu mir gesagt hat, “ich hab so die Schnautze voll von Agenturen, die mir die angesagteste Dänische Band anbieten. ich mach nur noch Sachen mit Leuten, die ich kenn. Die sollen mich alle am Arsch lecken!”. Da hab ich gesagt: Mir san da. Und der Jürgen hat gesagt: Such Dir einen Termin aus.

Geist: Dann spielt Ihr jetzt einmal im Jahr vor Weihnachten im Substanz? Dann müsst Ihr euch aber abstimmen, dass das nicht gleichzeitig mit Peter and the Test Tube Babies ist.

Weitere Gesprächsfragmente gibts hier zu lesen: Süper Ü – Ein Nachruf

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