Münchenschau, Stadt

Kühles Nass. Erholungsgebiet mit Einschränkungen?

Gloria Grünwald

Na, was treibt ihr so am Wochenende? Den Sommer genießen? Und wo? Vielleicht an der Isar zum Spazieren gehen, Radeln, in der Sonne brutzeln, Plantschen oder Grillen? (Eigentlich) okay, so lange man weiß, an welchen Flecken man all diese Dinge tun darf und wo man sie besser sein lassen sollte. Bei was man Ärger mit der Polizei bekommt und wo tatsächlich Gefahr für Leib und Leben besteht. Ein Überblick.

Vom Ufer aus gesehen scheint die Isar gemütlich dahin zu fließen. Den Blick von der Corneliusbrücke in die Fluten zu richten hat beinahe eine hypnotisierende Wirkung. Seit den Renaturierungsmaßnahmen, die im Jahr 2011 fertiggestellt wurden, zählen die Isarauen zu den Münchner Erholungsgebieten schlechthin. Allerdings ist unsere Isar, Lebensquell, Herz und Seele Münchens, trotz aller bayrischen G’miatlichkeit und entgegen allen Versuchen, sie in der Vergangenheit in Betonmauern zu zwängen, ein Wildfluss. Im gesamten Stadtgebiet gibt es Wehre und Schleusen, an einigen Stellen tückische Strömungen und nach starken Regenflüssen wird die Isar geradezu reißerisch und dabei mit großen Stücken Treibgut für Schwimmer nicht ungefährlich. Die Stadtverwaltung hat gewisse Zonen für die Isar bestimmt, in denen Baden und Bootfahren erlaubt sind. Gerade aber in der Nähe der Wehranlagen besteht für Schwimmer gleichwie Bootfahrer Lebensgefahr. Auf der Website der Landeshauptstadt gibt es ausführliche Informationen zu den einzelnen Bereichen:

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Zum Baden in die Isar hüpfen, das darf man südlich des Flaucherstegs, über die Thalkirchner Brücke bis kurz vor dem Marienklausensteg an beiden Uferseiten, sowie nach dem Marienklausensteg bis zum Ende des Stadtgebiets. Im Norden der Stadt ist eine Abkühlung 200 m nach der Max-Joseph-Brücke bis 200 m vor dem Oberföhringer Wehr auf der Ostseite erlaubt. In der Innenstadt gibt es zwei verschiedene Badebereiche: Der erste Abschnitt beginnt an der Ostseite der Reichenbachbrücke und endet etwa in der Mitte zwischen Reichenbach- und Wittelsbacherbrücke. Weiter südlich beginnt kurz nach der Wittelsbacher Brücke am Ostufer der Isar die zweite Badezone. Ab der Braunauer Eisenbahnbrücke bis zur Wehranlage am Flauchersteg ist das Baden auf beiden Isarseiten erlaubt.

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Natürlich geht der Münchner auch immer wieder an Stellen ins Wasser, an denen das Schwimmen verboten ist – ob aus Unwissenheit oder Unachtsamkeit oder vielleicht weil man eben „auf die ganzen blöden Regeln sch***!“. Auch wenn es manchmal nervig ist, gibt es diese Regelungen ja nicht ohne Grund. In der vermeintlich friedlich-ruhigen Isar sind in den letzten Jahren immer wieder Menschen ertrunken, meist bei Badeunfällen, bei denen die Strömung oder Wassertiefe unterschätzt wurde. Die Stau-/Triebwerksanlagen und Schleusen sind eine große Gefahr für Schwimmer, weil sie uns mit ihrem Sog unter Wasser ziehen. An der Wittelsbacher Brücke und der Wehranlage am Flauchersteg darf deshalb nicht gebadet werden.

Wenn man aber an den reichlich vorhandenen sicheren Badeplätzen in den Fluss geht und die Augen nach eventuellen Warnhinweisen offen hält, dann steht dem Freizeitspaß nichts mehr im Wege. Eine Übersicht über alle Badezonen stellt die Landeshauptstadt auf ihrer Website zur Verfügung:

Badezonen an der Isar (Quelle: muenchen.de)

Badezonen an der Isar (Quelle: muenchen.de)

Für interessierte Kanuten, Kajak- und sonstige Bootfahrer gibt’s ebenfalls auf der München-Website Infos zu den einzelnen Zonen im Stadtgebiet.

Gegen Plantschen im flachen Wasser ist gewiss nichts einzuwenden, besonders die Innenstadt-Badezonen erfreuen sich an den Sommerwochenenden großer Beliebtheit. Viele Münchner verbringen dann den ganzen Tag auf den Kiesbänken an der Isar, um sich zu sonnen, im Wasser zu erfrischen und am frühen oder späteren Abend gemeinsam mit Freunden zu grillen. Aber Achtung! Gerade hier ist das Grillen wegen der Nähe zu umliegenden Wohnhäusern nur in bestimmten Bereichen, z.B. südlich des Flauchers, gestattet (Grillzonen siehe hier).

Und noch ein paar Dinge sind beim Grillen zu beachten. Dass man von leicht brennbaren Dingen, wie ausgetrocknetem Gras, einen Sicherheitsabstand halten muss ist eh klar! Lagerfeuerromantik? Eher weniger. Offenes Feuer am Boden ist wegen der großen Brandgefahr im gesamten Isargebiet, auch in den Grillzonen, streng verboten. Hier sieht besonders nach Dämmerung die Polizei nach dem Rechten. Wer beim Zündeln im Kies erwischt wird, bekommt einen Anschiss und auch wer außerhalb der Grillplätze ein Feuer anzündet, muss im Ernstfall mit einem saftigen Bußgeld rechnen.

Bei den Grillaktionen im Sommer bleiben regelmäßig ganze Berge an Müll liegen. Offensichtlich ist nicht jeder daran interessiert, die Grillplätze für die, die danach kommen, sauber zu hinterlassen und allen gleich viel BBQ-Freude zu ermöglichen. Glasscherben zwischen den Kieseln sind barfuß eher ungeil – also Leute: packt alles Mitgebrachte auch wieder ein und entsorgt es daheim! Die anderen werden es euch danken.

Wenn die Temperaturen steigen, dann fallen die Hüllen. Manche mögen es dabei noch nackter als („knappes Höschen“)-nackt. Für Freunde der freien Körperkultur finden sich nicht nur im Englischen Garten eigene Erholungsbereiche. An der Isar gibt es momentan vier Zonen (im englischen Garten zwei), in denen Nacktbaden und -sonnen gestattet sind. Und zwar in ausgewiesenen Bereichen am Flaucher, an der Brudermühlbrücke, Maria Einsiedel und der Isarinsel Oberföhring. Genauere Infos finden sich ebenfalls auf der Website der Landeshauptstadt München.

Wenn man die hier vorgestellten Regelungen im Hinterkopf behält, kann man den Sommer ab sofort völlig stressfrei im Erholungsgebiet Isarauen genießen. Hot town, summer in the city…!

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