Kultur, Nach(t)kritik
Kunst re-agiert auf Kunst: genial!
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Kunst neu erlebbar machen: Mit Techno und Malerei, Visuals und Leinwand, Alten Meistern und jungen Künstler. Eine sehr inspirierende Symbiose, die die Kunsthalle München und der Harry Klein-Club da eingegangen sind!
Die Fünf Höfe in der Theatinerstraße, und mittendrin die Kunsthalle der Hypo Kulturstiftung. Durch die Glasfassade strömt warmes Licht und lädt die neugierigen Partygäste ein, die dank der doch recht milden Temperaturen noch draußen verweilen, den Beats aus dem Inneren zu folgen.
Oben an der Treppe zum Café der Kunsthalle ein beeindruckender Anblick: die Visuals der Künstler Natascha Singer und Jens Moiré mit den Namen “Ancient Touch” und “Charakterbild und Menschenbild – Heute und damals” offerieren, den Sinn des Sehens zu benutzen. Aber gleichzeitig oszillieren die Beats der Harry Klein-DJs Liza und Casimir durch das Bewusstsein der Besucher und ein Stück weit in die Ausstellungsräume.
Dafür muss man noch eine Treppe hochgehen, an deren Wand die Videoinstallation der beiden Künstlerinnen Anna Otradnova und Lisa Käsdorf von OptoPussies zu sehen sind. Sie haben ausgestellte Arbeiten der Dresdner Gemäldegalerie so modifiziert, dass man bei näherer Betrachtung die sieben Todsünden in Form von Missständen unserer Zeit dahinter erkennt. Dafür muss man aber durch eine Art 3D-Brille schauen – ohne sie sieht man nur den Glanz des Schönen, den eigentlichen Sinn der Kunstsammlung. Leider gab es einige technische Schwierigkeiten, das Konzept wurde aber trotzdem klar.
Das Flanieren durch die Ausstellungsräume, wenn man die Technobässe mal mehr, mal weniger laut hört, ist ein ganz besonderes Erlebnis. Einerseits fremd – man verbindet mit einem Museum ja doch eher diese bedächtige, würdevolle Ruhe. Andererseits wirklich sehr spannend und inspirierend, denn hier kann man die Re-Aktion der jungen Künstler auf die Alten Meister beinahe mit Händen greifen. Kunst neu erlebbar machen? Mission accomplished, dear Harry Klein und Kunsthalle!
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