Leben

Per App bestellen, wenn der Kellner nicht guckt

Isabelle Karlsson
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Sebastian, Nico und Dirk gründeten im Januar 2012 ihr Start-Up “opentabs”. Mit einer App wollen sie das Bestellen von unterwegs revolutionieren. Die Lösung soll sich bald in Stadien, Fastfood Restaurants, Bars und Kinos durchsetzen. Auch wenn man schon vor Ort ist, aber die Bedienung einen nicht beachtet. Wir haben mit 2/3 der jungen Gründer gesprochen: über ihre App, mutige erste und letzte Schritte und über das, was einen erfolgreichen Start-Upler ausmacht.

mucbook

Die App zum downloaden gibt es hier:

Für IOS
Für Android

mucbook: Ihr und Sebastian habt zusammen opentabs gegründet. Wie funktioniert das? Und was ist das überhaupt?

Nico: Die Idee ist relativ einfach. Menschen stehen nicht gerne an und warten, vor allem nicht in der eh schon knappen Mittagspause. Wir haben uns überlegt, wie man den Prozess vereinfachen kann. Der Clou ist, dass der Kunde direkt bestellt, eventuell noch bevor er das Restaurant überhaupt betritt. Schon vom Büro aus kann er entscheiden was er essen möchte und über die App auch gleich bezahlen. In einigen Lokalen erhält er sogar eine Pushnachricht, sobald das Essen fertig zur Abholung ist.
In der Fullservice Gastronomie, also dort wo noch ein Kellner die Gäste am Tisch bedient, kann opentabs auch helfen. Oft schaut der Kellner genau dann ewig nicht zu mir rüber, wenn der Durst am schlimmsten ist. Mit opentabs scannt man einfach einen QR-Code und die Bedienung eilt mit der rettenden Cola herbei.

mucbook: Viele Leute haben eine Idee und denken an die Gründung eines Start-Ups. Dennoch gehen viele den letzten Schritt zur Gründung am Ende nicht. Wie war euer letzter Schritt?

Dirk: Klar, du kannst auf ewig weiter Papiere voll schreiben, aber irgendwann musst du dir tief in die Augen schauen und dich fragen: „Machen wir’s nun, oder nicht?“. Das hat vielleicht was mit der berühmten Komfortzone zu tun. Du brauchst auf jeden Fall ein bisschen Mut und auch Glück. Mittlerweile arbeiten alle großen Fastfood Konzernen aus Amerika an ähnlichen Apps und es zeigt, dass wir da vor mehr als zwei Jahren eine wirklich gute Idee hatten.

mucbook: Wart ihr also zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit eurer Idee?

Nico: Ja, die Entwicklung in USA, Australien und Neuseeland belegen das. Für Europa und vor allem Deutschland ist es aber noch ein längerer Weg, doch in spätestens drei Jahren wird die App Bestellung in der Gastronomie Alltag sein. Vielleicht nicht beim feinen Italiener, aber in der Systemgastronomie, Reisegastronomie oder auch in Restaurants mit Bedienungen. Wir hoffen natürlich, das wir da den Markt bereiten werden. In Deutschland sind wir die einzigen, in Europa gibt es noch ein paar Mitbewerber. Doch wir sind technisch gut aufgestellt und haben noch ein paar Pfeile im Köcher.

mucbook: Was braucht es denn nun aus eurer Sicht unabdingbar an Skills und Vorraussetzungen, um ein Start-Up zu gründen?

Nico: Es wäre gut, wenn man in Amerika gründet. Eine Sprache, ein Währungsraum und technikoffenere Nutzer. Ansonsten ist das wichtigste der Glauben an die Idee, aber auch das offene Ohr auf externe Beratung zu hören. Die richtige Mischung zwischen diesen beiden Extremen lässt sich leider nur mit viel Bauchgefühl finden.

 

Die drei Gründer von links nach rechts: Sebastian Heise, Nicolas Plögert und Dirk Röder

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