tagebook vom Tollwood Weltsalon
Der Tollwood Weltsalon
- Warum ich gar nichts muss (außer Pancakes essen). - 31. August 2018
- Hört auf, euch den Stempel „beziehungsunfähig“ aufzudrücken! - 6. Februar 2018
- REWE Family: “Aus Deiner Region” macht lokale Bauern stark - 29. Juni 2017
Der Weltsalon – Tollwoods Ort für gesellschaftliche und ökologische Themen – zeigt sich im Winter 2014 in neuem Gewand. Inszeniert als „Baustelle Welt“ entführt er in zwölf thematisch unterschiedlich gestaltete Räume. Im Mittelpunkt steht dabei immer der Besucher. Wir begleiten Euch auf einen Rundgang durch den neuen Weltsalon.
Krieg, Flucht und Vertreibung, Umweltverschmutzung – die Welt ist alles andere als ein „Himmel auf Erden“. Der Weltsalon greift genau das auf und inszeniert die „Welt als Baustelle“. Statt sich dem Elend der Welt zu ergeben, so die Idee, sollen die Menschen aktiv werden, um so dem „Himmel auf Erden“ ein Stückchen näher zu kommen. Zwölf unterschiedliche Räume widmen sich den gesellschaftlichen und ökologischen „Baustellen“ der Welt und motivieren den Besucher, mit anzupacken. Ein virtueller Rundgang durch die „Baustelle Welt“:
„Der Himmel auf Erden“?
Erste Station: eine Telefonzelle l Eine gelbe „Telefonzelle“ mitten im Weltsalon: ein fast vergessenes Relikt sorgt mit einer Klanginstallation für gute Laune, wenn man sie braucht. Einfach mal den Hörer abnehmen!
Metzgerei I In der „Metzgerei“ des Weltsalons gibt es, wie in jeder anderen Metzgerei auch, Fleisch. Nackte Hühnchen schweben über den Köpfen der Besucher und werden von Infrarotlichtern beleuchtet. Man könnte meinen, es ist das Schlaraffenland für Fleischesser. Doch beim Öffnen der Mikrowelle vergeht vermutlich auch ihnen der Appetit, denn: der Blick in die Mikrowelle zeigt einen Film von SOKO Tierschutz, der die unhaltbaren Zustände in der Massentierhaltung dokumentiert.
Sweatshop I In diesem Raum hängen unzählige Jeans auf Kleiderstangen an den Wänden. Doch sie stehen nicht zum Verkauf. Stattdessen sind sie ein Symbol für die Art, wie diese Kleidung hergestellt wird. Unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen werden diese Hosen in sogenannten „Sweatshops“ produziert. Für einen Hungerlohn und – wie der Einsturz des Rana Plaza in Bangladesch zeigte – unter Einsatz ihres Lebens, fertigen Näherinnen hier für den westlichen Markt Kleidung. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Textilien für Billigketten oder hochpreisige Marken bestimmt sind. Videoprojektionen an den Wänden dieses Raumes zeigen die Bedingungen, unter denen unsere Kleidung in Bangladesch und anderen Ländern hergestellt werden. Und welchen wirklichen Preis unsere Kleidung hat.
Pausenraum I Liebesbriefe oder eine kleine Nachricht an Menschen, die einem wichtig sind: Der „Pausenraum“ gibt einem die Gelegenheit, sich den Liebsten zu widmen. Eine Schreibmaschine steht bereit und wartet auf die Liebesbotschaften der Besucher.
Bahnhof Fremde Heimat l Was passiert, wenn man seine Heimat oder gar seine Familie verlassen muss? Dieser Frage widmet sich der sogenannte „Bahnhof Fremde Heimat“. Hinter jeder Tür eines Schließfachs findet man ein menschliches Schicksal, eine Geschichte von Flucht und Vertreibung.
Küche l In der „Küche“ des Weltsalons stehen Einmachgläser und Kochtöpfe, bis zum Rand gefüllt mit roter Soße. Was hier auf den ersten Blick wie Tomatensoße aussieht, steht für das vergossene Blut unzähliger Kriege und Konflikte auf der ganzen Welt. Ob Sudan, Vietnam und Afghanistan oder Deutschland – diese Ausstellung widmet sich den Opfern. Und fragt den Besucher nach dem geheimen Rezept für Frieden.
Tausch (T) Raum l Der „Tausch(t)raum“ hinterfragt unser Konsumverhalten. Tauschen statt kaufen lautet hier das Motto. Wer etwas nicht mehr braucht, kann es abgeben. Und wenn man etwas in den Regalen findet, was gefällt, kann es im Gegenzug mitgenommen werden. So wandelt sich vermeintlich Wertloses in Wertvolles. Herzlich willkommen in der Anti-Wegwerfgesellschaft!
Jubiläumsausstellung „125 Jahre National Geographic“ l „Inspiring People to Care About the Planet“ – die Zeitschrift National Geographic steht für spannende Reportagen und bewegende Bilder. Die außergewöhnliche Ausstellung im Weltsalon zeigt die schönsten Bilder, die besten Geschichten aus „125 Jahren National Geographic“ – inklusive des preisgekrönten Fotos eines Flüchtlingsmädchens von SteveMcCurry.
Foto: Steve McCurry/National Geographic
Außerdem gibt es im Weltsalon viele spannende und interaktive Performances zu entdecken.
So zum Beispiel das Audioteatro „The Bubble“ von Katharina Bianca Mayerhofer, Regiestudentin an der Otto Falckenberg Schule.
Performance „The Bubble“ l Wir alle haben Smartphones. Und wir alle nutzen sie gerne, um abzutauchen – mit Musik, Nachrichten, Bildern auf dem Screen. Dieses Phänomen wird in „The Bubble“ zu einem Audio-Theater-Experiment: Zwei Menschen werden mit Kopfhörern ausgestattet und tauchen, unabhängig voneinander, aber durch die Anweisungen auf den Ohren geleitet, für 30 Minuten in eine andere Welt ab. Indem Sie über die Kopfhörer Instruktionen erhalten, denen sie folgen, werden sie zu Akteuren ihrer eigenen, und doch fremd geleiteten Performance. Katharina Bianca Mayrhofer, Studierende an der renommierten Otto Falckenberg Schule, entwickelte dieses Konzept als ein Experiment der Sinne, das neue Perspektiven eröffnen soll.
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