Kultur, Nach(t)kritik
Ganz viel Amore beim Clubzwei Festival
- “I wanna love, I don’t wanna fight, yeah yeah” – Fat Freddy’s Drop live - 23. November 2015
- Von Tagebuch-Songwriting und Küchenhandtüchern: Courtney Barnett - 11. November 2015
- Tolle Songs, eine singende Säge und sehr sehr viel Hall – Soak im Ampere - 14. Oktober 2015
Manchmal wäre es von Vorteil, sich teilen zu können. Man könnte gleichzeitig einkaufen gehen und ein Nickerchen machen und auf Festivals zwei Bands gleichzeitig ansehen. Weil ich an dieser Fähigkeit noch arbeite, entschied ich mich am Samstag, beim Clubzwei Festival im Muffatwerk, für die Konzerte von Chuckamuck im Café und Wanda in der Halle.
Chuckamuck waren laut, schnell, wild und laut. Ja, sie waren so laut, dass man das zweimal nennen darf. Sie legten mit einem absoluten Smasher los, standen schon beim ersten Lied auf den Boxen und waren nassgeschwitzt und halbnackt. Man fragte sich, was jetzt noch kommen solle, doch nach dem Motto “Ein gutes Set hat nur Höhepunkte”, spielten sie weiter und brachten das allgemein sehr friedliche Publikum des Abends zum Pogen. Permanent lachten sich die vier Berliner an, klatschten sich ab und sprühten nur so vor Energie und Spielfreude.
“Es ist ein Wahnsinn” sagt Marco Wanda, als er mit seiner Band, die Bühne der Muffathalle betritt und in die Menge schaut. “Ich glaub, wir lieben München” sagt er und stimmt ein “Amooore” an, dass er vom Publikum zurückbekommt. Daraufhin legen sie mit “Luzia”, einem der fetzigsten Songs, die sie im Repertoir haben, los.
Den Namen Wanda hörte man den ganzen Abend aus verschiedenen Ecken. Wenn sich jemand nach dem Zeitplan erkundigte, dann wollte er meist wissen, wann die Wiener auf der Bühne stehen würden. Noch vor einem Jahr spielte die Band noch “vor 15 gstingaten Punks“, wie Marco Wanda sagt “aber die konnten auch alle Texte“. Inzwischen spürt man eine leichte “Wandamania”, die die Band auch ein wenig überrascht, aber auch außerordentlich freut. So hört man ein lautes “Es ist wahr! Was auch immer es ist, es ist wahr!“, als der angeblich erste BH in der Karriere der Band auf die Bühne fliegt. “Hoffentlich nicht der Letzte”, fügt der Sänger hinzu.
Während gesanglosen Passagen übt er sich im Trockenschwimmen, dreht sich wild im Kreis und raucht eine Zigarette nach der anderen. Somit ist wohl auch die Ursache seiner kratzigen Stimme geklärt, die allerdings überaus kraftig ist. Dass der Mann richtig singen kann, merkt man vorallem, wenn man selbst versucht, mitzuträllern, wozu die Lieder herzlich einladen. Doch an gewissen Stellen kommt man einfach nicht mit. Und erst recht nicht der Typ, der hinter einem steht und einem permanent ins Ohr kräht.
Neben Songs von ihrem Debüt “Amore”, spielten sie auch ein paar neue, die stilistisch an das erste anknüpfen und versprechen, dass wir mit Wanda noch viel Spaß haben werden. Mit “Bologna” machen sie ihren Auftritt perfekt.
Danke an den Clubzwei für den schönen Abend!
Pssssst! Auch wenn es noch keine Karten zu kaufen gibt, hing an der Tür zur Muffathalle der Termin für das nächste Konzert der Band in München. Den 26. April sollte man sich schon mal freihalten.
Roy Flash
Posted at 23:35h, 02 FebruarI woas net was ihr am 28 april macht, aber wanda kommt am 26 april (wieder)!
Anika Landsteiner
Posted at 09:44h, 03 Februardanke, ist ausgebessert!