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„Common Grounds” – Scheuklappen ade

Viele von uns müssen sich sicher eingestehen, dass sie auf ein starres und begrenztes Bild zurückgreifen, wenn sie an den Nahen und Mittleren Osten denken. Aufstrebende Städte wie Dubai und Abu Dhabi auf der einen, Kriegsschauplätze und Traditionsgebundenheit auf der anderen Seite sind Inhalte, die die Medien in ihrer Berichterstattung den westlich geprägten Ländern übermitteln.

Um dieser einseitigen und oft sogar „manipulativen Ästhetik“ entgegenzuwirken, stellen Zwölf Künstler aus dieser Region ihre Werke in der Villa Stuck aus. „Common Grounds“ nennt sich die Ausstellung, die das Museum vom 12. bis 17. Mai 2015 zeigt und auf diese Weise einen neuen und vielfältigeren Blick auf Themen wie Massenkundgebungen und Nutzung des öffentlichen Raumes wirft. Dabei schaffen die Künstler den Sprung über das rein Dokumentarische hinaus und „legen gesellschaftliche Strukturen offen, die zwischen Ost und West pendeln, und die eine kulturelle Kontinuität unter der Oberfläche neuer urbaner Phänomene (…) erspüren”.

Das kommunikationswissenschaftliche Modell des sogenannten „Grounding“, welchem zufolge ein gemeinsamer Wissensraum der Kommunikationspartner die Voraussetzung für einen gelingenden Dialog ist, spielt an dieser Stelle eine besondere Rolle. Bereits heute Abend darf sich Münchens Kulturszene auf Fotografien, Gemälde, Videoinstallationen und sogar einen gestalteten Container von Künstlern, wie unter anderem Ahmed Mater, Hazem Harb und Nasser Al Salem freuen, die zum Teil das erste Mal in Deutschland ausstellen. Im Anschluss an die Eröffnung der Ausstellung, die von der Kulturstiftung des Bundes gefördert wurde, wird am heutigen Mittwoch außerdem ein Gespräch mit einigen der Künstler inklusive einer kurzen Einführung in die Thematik stattfinden.

 

Was? Mittwoch, 11. Februar 2015, 21.00 Uhr, im Anschluss an die offizielle Eröffnung, die um 19 Uhr beginnt
Wer? Abbas Akhavan, DAAR, Parastou Forouhar, Babak Golkar, Dor Guez, Joana Hadjithomas & Khalil Joreige, Hazem Harb, Susan Hefuna, Bouchra Khalili, Sophia Al Maria, Ahmed Mater, Nasser Al Salem
Wo? Museum Villa Stuck, Prinzregentenstr. 60
Wann? Dienstag bis Sonntag 11–18 Uhr, erster Freitag im Monat bis 22 Uhr
Eintritt ist frei