Live, tagebook der Rausfrauen

Mythen des Alltags

Ina Hermina
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Objekt 1klein

Können Objekte sprechen? Verändert die Perspektive das Ding an sich? Dürfen wir mit Duchamps Schaufel Schnee schippen?

Diesen und weiteren Fragen spürt das Institut für angewandte Raumaneignung in der Ausstellung “Mythen des Alltags. Die neue Gegenständlichkeit” nach.Die unvollständige Schausammlung präsentiert Objekte, Wissen und Experten in noch nie da gewesener Zusammenstellung. Hier ringt die Zeichenhaftigkeit des Objekts mit dem Wissen um die Macht. Die vom Institut für angewandte Raumaneignung in Kooperation mit den Rausfrauen kuratierte Ausstellung richtet den Fokus der Betrachtung auf Alltagsgegenstände, wie sie wohl jede*r schon gesehen und benutzt hat oder auch selbst besitzt. Diese Objekte werden in der Ausstellung museal präsentiert und in Bezug zu variierenden gedruckten und szenisch dargebotenen Texten gesetzt. Die Informationen verändern die Betrachtung und in Folge auch die Objekte. In “Mythen des Alltags” ist es nicht der Raum, der die Objekte definiert, sondern die Zeit, in der Veränderungen ablaufen. In perpetuierender Abfolge werden die Objektbeschreibungen von den wechselnden Performer*innen getauscht und die Objekte auf verschiedene Art und Weise erklärt: Ein Knopf erscheint mal als preziöses Familienerbstück, mal als Demonstrationsobjekt für das richtige Reinigen von Plastik, dann als exklusives Exponat eines aufstrebenden Künstler-kollektivs. Was sich wirklich hinter den Beschreibungen befindet, können die Besuchenden selbst ergründen oder ignorieren. Die Ausstellung produziert keine Wahrheiten, sondern Mythen, mit einem Augenzwinkern, schrill und mit Spaß an der Unhaltbarkeit der Wirklichkeit.

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Über das Institut für angewandte Raumaneignung

Das Institut für angewandte Raumaneignung wurde 2011 von Claudia Schmitz-Esser und Ina Hemmelmann, den beiden Gründerinnen des guerilla-crafting- und street-art-Kollektivs „Die Rausfrauen“, gegründet und agiert in verschiedenen Bereichen theoretischer und praktischer Förderung künstlerischer Interventionen. Erkenntnisse zeitgenössischer Raum-, Spiel- und Gendertheorie fließen in die Arbeit und Forschung des Instituts ein und werden experimentell in die Praxis trans-feriert. Die Forschungsarbeit des Instituts widmet sich den brisanten Fragen nach Wert und Wert-schätzung handwerklicher Arbeit und Erwerbsarbeit, sowie der Dekonstruktion normkonstituierender Autoritäten. Zudem werden Vorstellungen und Konstruktionen von Identitäten, Materialitäten und deren beider Grenzen erforscht und analysiert.

Ausstellung: Mythen des Alltags. Die neue Gegenständlichkeit.
Eine per- und transformative Rauminstallation.

20. bis 26. März 2015
Werktags 18-21 Uhr, am Wochenende 14-19 Uhr
Vernissage 20.3., 18-21 Uhr

KÖŞK, Schrenkstraße 8, München

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