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Frameless: Wenn Grenzen verschwimmen
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Wie hat sich die Musik im digitalen Zeitalter verändert? frameless ist eine Reihe, die experimentelle Musik präsentieren möchte – und dies auch tut. Der Auftakt findet morgen, 1. April, im Einstein Kultur statt.
Tristan Perich und Lesley Flanigan bestreiten den ersten Abend, begleitet von zwei weiteren Musikern.
Perich, der aus New York stammt, gilt dort als einer der einflussreichsten Komponisten der jungen Gegenwart. Seine Arbeit bewegt sich an der Grenze zwischen Medienkunst und Musik, er nutzt dafür Computerchips, die nur einen Ton zu einer bestimmten Zeit von sich geben. Diese Chips sind die Grundlage seiner 1-bit-music. So brachte er beispielsweise eine CD heraus, in dessen Plastikgehäuse mehrere Chips mit einem Kopfhörerausgang verbunden waren und führte seine Musik in Lautspecher-Installationen im Museum of Modern Art in New York über. Er wird an diesem ersten Abend der frameless-Reihe u.a. ein elektronisches Solo-Set spielen. Für Fans von experimenteller Kunst und dem New Yorker-Einschlag ein absolutes Muss.
Dass Lesley Flanigan ihre Instrumente aus Holz baut, klingt in erster Linie nach einer handwerklich begabten Künstlerin, die vielleicht gar nicht so viel mit digitaler Musik am Hut hat. Doch in den Instrumenten sind Lautsprecher zu finden, mit ihrer Stimme und den Feedbacks aus ebendiesen, schafft sie eine elegische Performance unglaublicher Schönheit. Klingt ein bisschen bezaubernd, klingt verführerisch wie der Chor von Sirenen, klingt irgendwie direkt aus dem Märchenwald.
Obendrauf packt frameless noch eine Videokunst von Scott Morrison, die den Abend visuell ergänzen soll. Der Australier arbeitet mit Naturbildern, die digital verfremdet werden und surreale Dimensionen annehmen.
Das alles in Kombination klingt für uns nach einem Ausflug in ganz fremde Welten, vermischt mit ein bisschen Mythos und ganz viel Leidenschaft zur (digitalen) Kunst.
frameless 01: 1. April 2015, 20:30 Uhr
Ort: MUG, Einsteinstraße 42
Eintritt frei
mit:
Tristan Perich (USA)
Lesley Flanigan (USA)
Stéphane Garin (Frankreich)
Céline Flamen (Frankreich)
Scott Morrison (Australien)
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