Münchenschau, Rathausschau

Mängel-“Melde-App”: mehr Bürgerbeteiligung für München?

Sina Beckstein

Mehr Bürgerbeteiligung wagen und gleichzeitig Bürokratie abbauen? Die Mängel-„Melde-App“ soll’s möglich machen. Die Fraktion Freiheitsrechte, Transparenz und Bürgerbeteiligung im Münchner Stadtrat will mit einem heute eingereichten Antrag den Bürgerinnen und Bürgern die Verantwortung für die Schadensbegrenzung im öffentlichen Raum übertragen.

Der Zusammenschluss aus FDP, HUT und Piratenpartei im Stadtrat beantragte heute die Einführung einer Mängel-“Melde-App” für München. Damit sollen Bürgerinnen und Bürger Missstände im öffentlichen Raum wie Straßenschäden, defekte Laternen oder verschmutzte Spielplätze per Smartphone aufnehmen und direkt an die Verwaltung schicken können – ohne bürokratische Zwischenschritte. Die App soll Fotos und GPS-Daten erfassen können, mit denen die zuständige Gemeinde die Dringlichkeitsstufe einschätzt. Zusätzlich soll für die weniger mobilen Münchnerinnen und Münchner auch ein “Mängel-Melder” auf der Internetseite der Stadt geschaffen werden.

Im Antrag heißt es: „Gefahrenstellen und Mängel fallen in der Regel zuerst den Anwohnern auf […] Von diesem kurzen Draht zwischen Bürger und Behörde profitieren beide Seiten. Die Bürger können direkt und ohne bürokratische Hürden an der Behebung von Missständen in ihrer Umgebung mitwirken, und die Verwaltung spart durch das standardisierte Meldeverfahren und die mitgelieferten Daten Aufwand bei der Registrierung.“

Mängelmelder

Screenshot einer App von Mängelmelder.de

 

Auf Bundesebene existiert bereits die Internetseite Mängelmelder.de, die allerdings von einer privaten GmbH betrieben wird. Das System funktioniert genauso wie bei der geplanten München-App. Einige Städte, wie zum Beispiel Mannheim, Gelsenkirchen oder Friedrichshafen, nutzen diesen kostenpflichtigen Service bereits.

So ähnlich könnte die geplante App in München auch aussehen, obwohl hier noch einige Fragen offen sind: Ungeklärt ist, wie die eingehenden Meldungen im System koordiniert werden könnten. Infrage käme eine zentrale Bearbeitung der Verwaltung, in der alle Meldungen ohne Zuordnung an sie geschickt werden oder eine Kategorisierung der Bürger selbst, womit sie bereits eine Art „Vorarbeit“ leisten würden. Auch die Finanzierung steht noch nicht: Kosten könnten mit Werbeanzeigen, die in der App geschalten werden, oder Sponsoren gedeckt werden.

 

 

Fotocredit Beitragsbild: Japanexpertena

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