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Zwischen Plastik und Goldstaub

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So schnell kann’s gehen. Der August ist rum. Wahnsinn, da frag ich mich doch glatt, wo die Zeit geblieben ist. Der Sommer ist damit nämlich auch rum um’s Eck. So nähere ich mich aber auch schnurstracks dem Stichtag, an dem ich das erste Mal mit einer Radiosendung raus in die Welt ging. Das war im November. Bis dahin ist aber noch Zeit und ich möchte Euch mit reichlich neuer Musik in diese erste Septemberwoche schicken.

Beginnen möchte ich aber mit dem Electro-Pop Trio Say Yes Dog. Die bringen am Freitag ihr Debütalbum “Plastic Love” raus. Endlich, denn die EP, mit der sie durchgestartet sind ist schon zwei Jahre alt und seitdem kamen nur zwei neue Tracks raus. Das Album ist einfach nur großartig geworden und ist meiner Meinung nach eines der besten Alben für das Jahr 2015. Sie klingen mehr denn je wie Hot Chip und Metronomy. Ich denke, wir dürfen sie qualitativ sogar auf eine Ebene stellen mit den beiden weltbekannten Bands. “Girlfriend” ist da auch auf dem Album und schon ein bisschen älter.

Say Yes Dog – Girlfriend

Weiter geht es hier beim Soundkartell mit einer österreichischen Band, die ich bis heute noch nicht auf Facebook oder geschweigedenn im Netz auffinden konnte: Granada. Da kam mit “Ottakring” vor mehreren Wochen eine EP raus und darauf ist auch ihr Track “Eh Ok”. Meiner Meinung nach ist das ein Hit. Also wirklich. Den kennt nur noch keiner.

Granada – Eh Ok

Es gibt sozusagen ein neues HipHop Duo in Deutschland: Manfred Groove. Milf Anderson (Rap) YellowCookies (Beats) kommen aus Berlin/Freiburg und mit “Ton Schein Sterben” kommt jetzt im Herbst das Debütalbum der beiden raus. Es ist ein durch und durch richtig gutes deutschsprachiges HipHop/Rap-Album geworden. Ab September sind die auf Tour und das Soundkartell präsentiert auch die gesamte Tour durch Deutschland. Wir sind mal gespannt, denn nach der Tour dürften Manfred Groove eine deutlich höhere Fan-Base haben, als sie sie jetzt derzeit auf Facebook haben. Mit “Der Helm” erschien letzte Woche die aktuelle Single. Enjoy it!

Manfred Groove – Der Helm

Mittlerweile ist es fast unmöglich, alle hippen, neuen Bands zu überblicken, die wirklich etwas auf dem Kasten haben und bei denen es sich nicht nur um eine Eintagsfliege handelt. Eine Band, die auf jeden Fall zu den mittlerweile gestandenen und sehr beliebten Bands gehört, ist das Quintett Jinja Safari aus Sydney. Mit “Jinja Safari” kam letzthin ihr Debütalbum raus. Und jetzt auch noch eine Doppel-EP, also eine Platte mit genauso vielen Tracks, wie wir sie auf einem Album finden würden. Mit “Accident” kam jetzt letzte Woche eine neue Single der Australier raus. Synth-Pop ist derzeit einfach immer noch so angesagt wie schon lange nicht mehr.

Jinja Safari – Accident

Weg vom Synthesizer und wieder zurück zu HipHop-Beats. Dazu geht es in die norwegische Stadt Haugesund und zum HipHop-Duo DeMeO. Die haben letzte Woche ihre EP “The Breaking” rausgebracht und darauf hört ihr HipHop, wie er amerikanischer nicht sein könnte. Sie klingen wirklich überhaupt nicht nach Norwegen oder haben irgendeinen skandinavischen Einschlag. Ich habe mir mit “No Love” einen Track rausgesucht, der mir aufgrund seiner Beats und der Flows besonders gut gefallen hat.

DeMeO – No Love

Es geht wieder zurück nach Australien, nach Melbourne. Ein Electro-Trio, das mir auch schon seit ein paar Monaten bekannt ist, World’s End Press, hat jetzt letztes Wochenende eine neue Single “Tall Stories” rausgebracht. Gut vier Minuten zelebrieren die Australier darauf exquisiten Electronica-Pop! Der Song hat ordentlich Fahrt drauf und entpuppt sich nach und nach zum Ohrwurm!

World’s End Press – Tall Stories

Das Soundkartell bleibt in Melbourne. Dass sich die einzelnen Projekt-Mitglieder kennen, ist unwahrscheinlich. Dazu ist das Genre viel zu unterschiedlich. Denn es geht hier mit Philly, einem 23 jährigem Rapper weiter. Der Gute hat schon mit vier angefangen, die alten HipHop-Platten von seinem älteren Bruder zu hören und wurde somit ziemlich früh an das Genre herangetragen. Seit fünf Jahren erscheinen von ihm regelmäßig EPs und Singles und eine neue ist da “Dreamchaser”. Die aktuelle EP “Not My Life” kam Anfang Juli raus und darauf sind neben “Dreamchaser” noch drei weitere Tracks mit Features drauf. “Dreamchaser” ist eine ganz feine Nummer!

Philly – Dreamchaser

Black-Atlass_Yimmy-Yayo

Black Atlass mit neuer Single am Start; Fotocredit: Yimmy Yayo

Bei der nächsten Nummer mache ich es kurz. Den Producer Black Atlass habe ich schon mehrere Male vorgestellt. Jetzt erschien mit “Haunted Paradise” eine neue wirklich umwerfende Single des elektronischen Producers! Ohne hier viele Worte zu schwingen, genießt einfach den Song.

Black Atlass – Haunted Paradise

De-Danske-Hyrder_Henriette-Patricia-FrausingDe Danske Hyrder; Fotocredit: Henriette Patricia Frausing

Mindestens ein Mal muss es hier beim Soundkartell ja Dänisch werden. Und wenn, dann gleich so richtig. Heißt, es gibt jetzt eine HipHop-Crew auf die Ohren, die mal wieder ausschließlich auf Dänisch rappt. “Billige Bajer” ist die neue Single, die letzte Woche erschien und das wird wohl so viel heißen wie “Billiges Bier” – oder eben die Mehrzahl dazu. Der Sound ist ziemlich fresh und da müsst ihr noch nicht mal alles verstehen.

De Danske Hyrder – Billige Bajer

Yeah, es gibt ein neues Album der US-Amerikanischen Indie-Roots Band The Apache Relay. Es ist ein selbstbetiteltes Album mit 11 Tracks geworden, bei dem schöne, amerikanische Gitarren und ein eher folkiger Touch überzeugen. Der eine wird sagen, da passiert nicht viel auf dem Album! Aber genau diese Getragenheit ist es, die mir so gut gefallen hat. Sehr stimmungsvoll ist ihnen das Album geraten. Es ist genau die Art von Indie, die eben nicht von zappelnden und hyperaktiven Gitarren-Riffs und Drums leben muss. “Good as Gold” geht da als Paradebeispiel durch.

The Apache Relay – Good as Gold

Zwei Tracks hätte wir vom Soundkartell da noch für Euch. Der vorletzte begleitet uns nach Frankreich und zu einem mittlerweile bekannteren Producer namens Les Gordon. 2014 erschien seine EP “Saisons”, die meiner Meinung nach schon grandios geworden ist. Jetzt erschien bereits im Mai eine zweite EP namens “Les cheveux longs” und auch darauf zelebriert er geradezu feinsten DJ-Sound. Es gibt wirklich so unfassbar viele kleine und noch unbekannte Producer, die gehört werden müssen. Les Gordon gehört definitiv dazu und mit “Matisse” habe ich für Euch einen Track, der von der älteren EP stammt. Man könnte darin versinken.

Les Gordon – Matisse

Les-Gordon_Julien-Brachhammer

Les Gordon aus Frankreich; Fotocredit: Julien Brachhammer

Den Schlusspunkt setzt diese Woche ein Gemeinschaftsprojekt von Adam Jones und K.S. Rhoads. Die haben zusammen einen Song namens “Wild” geschrieben. Für mich ist das ein perfekter Rausschmeißer für den kommenden Herbst und die etwas kühleren Tage. Sehr atmosphärisch und fast schon wie gemacht für Filmmusik, kommt “Wild” daher. Adam Jones ist noch richtig unbekannt. Auf Facebook habe ich ihn nicht gefunden und K.S. Rhoads hat da auf seiner Seite seit Mai auch nichts verkünden lassen. Naja, vielleicht kommt da noch was. Der Track ist jedenfalls wunderschön! In diesem Sinne wünsche ich Euch einen guten Start in den September!

Adam Jones & K.S. Rhoads – Wild

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