Kinogucken
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Es wird immer schwieriger, über Terrence Malicks Filme zu schreiben. Im Alter auf einmal produktiv geworden (davor: fünf Filme in 38 Jahren), macht Malick Filme, die sonst keiner so macht. Nach dem majestätischen The Tree of Life und dessen Nachbeben To the Wonder jetzt mit Knight of Cups schon den dritten in kurzer Abfolge. Es wird auch – ehrlich gesagt – immer schwieriger, diese Filme zu verstehen.
Es wird immer weniger erzählt, Handlung interessiert Malick schon lange nicht mehr. Dialoge werden leise gedreht, darüber philosophische, existenzielle Monologe gelegt, sonst Musik und wunderschöne Bilder. Wieder dabei ist natürlich Emmanuel Lubezkis magisch fliegende Kamera, die diesmal durch Hollywood, Partys und Villen schwebt.
Ungewöhnlich für Malick gibt es eine einzige Hauptfigur, einen reichen, sinnsuchenden Drehbuchautor: Christian Bale passt da wunderbar. Dessen Suche nach dem großen Ganzen läuft diesmal weniger über Gott (auch wenn Armin Müller-Stahl als Priester gegen Ende doch noch kurz was dazu sagen darf), sondern über die Frauen.
Der Reihe nach holt sich der alte Malick eine Hammerfrau nach der nächsten vor die Kamera und filmt dann recht ästhetisch deren Schönheit und diverse Körperteile: Natalie Portman, Cate Blanchett, Freida Pinto, Isabel Lucas und noch ein paar mehr sind je ungefähr fünf Minuten lang Objekt der Begierde von Christian Bale und dann auch schon wieder raus aus dem Film.
Am Ende blickt man auf diesen audiovisuellen Rausch zurück und kann sich an einzelne Bilder schon kaum noch erinnern (vielleicht am ehesten noch an Natalie Portmans Fuß in Bales Mund), geschweige denn zuordnen, was man da gerade gesehen hat.
Manchmal geht das auch auf, wenn ein Regisseur einen Film nur noch für sich selber macht (etwa dieses Jahr Jahr Inherent Vice: toll). Aber in Knight of Cups wird Malicks Masche langsam ziemlich ermüdend, selbst wenn man zu denen gehört, die Tree of Life und To the Wonder stark fanden.
Infos in Kürze:
Knight of Cups von Terrence Malick // Kinostart: 10.09.15
Einen Trailer findet ihr hier.
Fotocredits: studiocanal.de/kino/knight_of_cups
Franziska-T
Posted at 10:02h, 06 MaiSchön, dass es nicht nur mir so geht. Ich habe KNIGHT OF CUPS damals auf der Berlinale gesehen und das, obwohl sich in der Ticket-Warteschlange einige Tage vorher jemand lautstark über den Film aufgeregt hat. Jetzt weiß ich auch warum. Ich wurde aus diesem Film auch nicht schlau.