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Dirty Old Town: “Beauty And Truth”

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Am 16. Oktober erschien mit “Beauty And Truth” das zweite Studioalbum des dänischen Singer-Songwriters Dirty Old Town. Das Soundkartell stellt euch das neue Werk des Dänen vor.

Mit den Singer-Songwritern ist es bei mir mittlerweile so eine Sache. Der gesamte Musikmarkt ist überschwemmt von Singer-Songwritern. Auf Festivals wie dem Reeperbahn-Festival sind Bands sogar in der Unterzahl. Warum eigentlich nur? Dabei gibt es von den 10.000 Songwritern in Europa vielleicht für mich nur zehn, die sich wirklich voneinander unterscheiden. Nur um es mal kurz zu übertreiben. Aber gefühlt ist das ja wirklich so. Jedes Mal, wenn ich mit einem neuen Solo-Projekt bemustert werde, frage ich mich: “Aha, OK und der soll jetzt wirklich anders klingen?”

Meistens wird die Frage mit einem klaren Nein beantwortet. Aber es gibt sie ja Gott sei Dank noch, die Ausnahmen. Diejenigen Songwriter, die tatsächlich eine Ausnahme bilden. Die wirklich anders klingen und die ich mir sogar mal merken kann. Dirty Old Town ist ein vielversprechendes Signing des Labels Celebration Records. Der Songwriter kommt aus dem dänischen Städtchen Odense und hat vor gut zwei Wochen sein neues Album “Beauty And Truth” rausgebracht.

Darauf erwarten euch sieben Tracks. Es ist also eher ein Mini-Album. Sieben Tracks, die alles andere als happy und fröhlich daherkommen. Sie werden alle von einer gewissen Schwere begleitet, wie ich sie schon länger nicht mehr gehört habe. Das Prinzip ist dabei wie so oft auch ganz simpel. Dirty Old Town packt sich eine Gitarre und eine kleine Band, die ihn begleitet. Daraus entstehen sieben Songs, die eher in die Richtung von Country und Americana gehen und das eben sehr getragen, ohne große Ausbrüche. Aber nicht ohne große Emotionen. Die bringt er nämlich trotzdem in seinen Songs rüber. Allein der Opener “Deep Dark And Endlessly” trägt so viel Traurigkeit und Gefasstheit in sich, dass wir beim Zuhören beinahe schon erstarren.

Ganz dezent singt der Däne da so, als schütte er gerade sein Herz aus. Aber ganz gefasst und ohne uns aufzurütteln. Er spricht geradezu in sich hinein. Ohne hier jetzt einzelne Tracks hervorzuheben, müssen wir das Album als Gesamtwerk sehen. Wir müssen es im gesamten hören und daraus ergibt sich dann diese bittere Kälte, diese tiefe Traurigkeit. So sitzt er wie in “I Only I Could See” alleine am Klavier und präsentiert uns eine wunderschöne Ballade. Klar, das Mini-Album ist zutiefst traurig, aber Dirty Old Town macht das richtig gut. Er mischt seine Singer-Songwriter-Skills mit starken Country-Einflüssen und lässt das alles sogar stark nach amerikanischen Sound klingen. Aber dadurch wird das Album leider auch nicht für jedermann oder jederfrau hörbar sein. Nicht jeder möchte sich dadurch so runterziehen lassen. Es wäre vielmehr aber dazu gedacht, sich das Album dann anzuhören, wenn ihr es euch drinnen gemütlich macht, vielleicht sogar nebenher beim Kochen. Denn lasst ihr euch zu sehr darauf ein, kann es einen schon sehr traurig stimmen. Wer das will, klar, der kommt an Dirty Old Town und sein neues Album nicht vorbei.

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Der Beitrag Dirty Old Town erschien zuerst auf Soundkartell.

 

Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erscheint im tagebook, einer Kategorie, die unsere Partner nutzen können, um neue Ideen und Inspirationen in Blog-Beiträgen vorzustellen.

 

Fotocredit: Daniel Buchwald

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