Münchenschau, Stadt

Heutige Pegida-Demonstration darf doch stattfinden

Jana Lapper

Die islamfeindliche Bewegung Pegida darf nun doch am heutigen Jahrestag der Novemberpogrome auf die Straße gehen. Das KVR (Kreisverwaltungsreferat) hatte die Demonstration vergangenen Donnerstag verboten.

Jetzt hat sich Pegida mit einem Einspruch beim Verwaltungsgericht doch durchgesetzt. Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung werden sich die Anhänger heute um 19 Uhr bei der Münchner Freiheit versammeln, danach geht es in Richtung Siegestor und wieder zurück. Bereits um 17 Uhr findet eine Gegendemonstration vom Verein „München ist bunt“ zusammen mit dem „Bündnis für Toleranz“ statt. Startpunkt ist am Odeonsplatz. Dort wird nicht nur der Münchner Oberbürgermeister sprechen, auch  Schauspieler*innen von Kammerspielen und Residenztheater werden Texte mit Bezug zum 9. November lesen.


 

In der Reichspogromnacht in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden Synagogen niedergebrannt und Geschäfte und Häuser jüdischer Bürger zerstört. Dass das islamfeindliche Bündnis ausgerechnet an diesem Montag an historisch belasteten Orten vorbeiziehen will, kann kein Zufall sein. Um die Opfer des Nationalsozialismus vor dem fremdenfeindlichen Gedankengut Pegidas zuschützen, hatte das KVR die Demonstration auf Dienstag verschoben. Das Verwaltungsgericht begründete die Aufhebung des Verbots für Montag mit dem Grundrecht der Versammlungsfreiheit.

 

Fotocredit: Ilias Bartolini (flickr) via CC2.0-Lizenz

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