Rathausschau, Stadt

Machbarkeitsstudie gibt grünes Licht für Tunnel an der Landshuter Allee

Jan Rauschning-Vits
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Nachdem nun endlich, nach Jahren des Bauens und des Stauens am Luise-Kiesselbach-Platz, das gigantische Tunnelprojekt fertig gestellt wurde, knöpft sich der Stadtrat nun den nächsten Teil des Rings vor.

Gestern wurden im Stadtrat die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie vorgelegt, die beurteilen sollte, welche Baumaßnahmen möglich und nötig sind. Dabei wurde dem Abschnitt an der Landshuter Allee “als Ringabschnitt mit der absolut höchsten Einwohnerdichte und zugleich stärksten Verkehrsbelastung sowie aufgrund der größten Chancen für städtebauliche Verbesserungen und Verbesserungen der Lärmsituation für die nächsten Planungsschritte die höchste Priorität eingeräumt”, so heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

Die Anwohner an der Tegernseer Landstraße müssen noch warten. Ihr Ringabschnitt hat gegenüber der Landshuter Allee den Kürzeren gezogen.

Die SZ zweifelt jedoch, ob die SPD den Tunnel an der Landshuter Allee tatsächlich bauen will. 500 Millionen Euro soll das “Autoloch” kosten. Geld, das keinen wirklichen Mehrwert für die Autofahrer bringen wird. “Bei allen bisherigen Tunnelprojekten am Mittleren Ring ging es darum, stauträchtige Kreuzungen zu beseitigen, den Verkehr schneller zu machen”, schreibt Dominik Hutter für die Süddeutsche Zeitung. Das sei bei diesem Projekt, dessen größter Mehrwert in der Reduzierung von Lärm liege, nicht gegeben.

Ob er nun gebaut wird oder nicht – sollte überhaupt irgendwo der Ring aufgerissen werden, wird es zwischen Donnersbergerbrücke und Olympiapark geschehen. Das hat die Studie entschieden.

Die “Wiedervereinigung” des Englischen Gartens ist für den Stadtrat übrigens ein ganz anderes Thema. Hier hat die Machbarkeitsstudie zwar gezeigt, dass ein Tunnel möglich wäre, jedoch will die Stadt dafür Geld vom “Freistaat Bayern als Eigentümer des Englischen Gartens” sehen. Auch private Sponsoren und Unternehmen sollen sich an dem Projekt beteiligen. Anscheinend ist dem Stadtrat dieses Projekt nicht so wichtig, wie die Lärmreduzierung im Westen und Osten Münchens. In Sachen Isarring bestehe “noch weiterer Prüfungsbedarf”, heißt es aus dem Stadtrat.

Seit Jahren setzt sich die Initiative “Mein Englischer Garten” für eine Wiedervereinigung des Parks ein, der bisher durch eine 4-spurige Stadtautobahn getrennt wird. Für 70 Millionen soll hier der Isarring in die Erde gelegt werden. Trotz der gestern vorgelegten Machbarkeitsstudie bleibt weiterhin offen, wann der größte Stadtpark der Welt wiedervereinigt werden kann.

Man kann es natürlich mit Dominik Hutter halten und argumentieren, dass solch hohen Beträge viel besser woanders aufgehoben sind. Das sehen die Anwohner der Landshuter Allee aber vielleicht ein bisschen anders und die Initiative “Mein Englischer Garten” bestimmt auch.

 

 

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