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#Biketowork – 8 Tipps für einen abwechslungsreichen Weg zur Arbeit

Stefanie Dehler
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“Biketowork” ist ein wenig wie “Täglich grüßt das Murmeltier” – wer täglich durch München mit dem Radl zur Arbeit fährt, erlebt einerseits Routine, kennt jeden Grashalm am Wegesrand, die Enten im Park und die an der immer gleich Stelle entgegen kommenden Radler. Und trotzdem hat die “Radlhauptstadt München” viel Abwechslung für die Radler parat, so dass jeder Tag doch ein wenig anders ist.

Da sind zum einen das Wetter und die dazu passende Kleidung. Im Hochsommer darf es morgens schon kurze Hose und Sonnenbrille sein, im Winter dagegen  gehören winddichte Handschuhe und Neon-Warnweste zum täglichen Outfit. Sonne, Wolken, Nebel, Schnee, Graupel, Hagel, Nieselregen, viele Münchner Radlfahrer lassen sich von nichts (oder höchstens Schnürlregen) vom Radln abhalten.

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Aus eigener Erfahrung kann ich empfehlen, sich eine Route mit viel Abwechslung zu suchen, beispielsweise durch den Olympiapark oder am Rotkreuzplatz vorbei. Man kennt seine Strecke und hat doch jeden Tag etwas Neues zu sehen – Schneekanonen und Riesenrad im Olympiapark, wird Heu gemacht, die Marathon-Strecke markiert oder fahren die ersten Tretboote, liegt der See spiegelglatt, geht die Sonne dramatisch hinterm Olympiastadion unter? Am Rotkreuzplatz gibts den Wochenmarkt. Oder den Weihnachtsmarkt. Und zum Feierabend lassen sich hier alle Einkäufe und Erledigungen machen, große Taschen hat man am Radl ja eh dabei.

Die Biketowork Fans erleben unterschiedlichste Gefühle auf ihrer Route. Strahlende Sonne am Morgen macht einfach nur glücklich. Staumeldungen an den Rampen zu den Tunneln am Mittleren Ring durchaus schadenfroh. Rückenwind und Gegenwind, nun ja, selten dreht der Wind an einem Tag total, eine Strecke muss man halt kämpfen, eine lässt man sich schieben. Fußgänger auf dem Radweg, Autofahrer, die ohne Rücksicht parken und Türen öffnen oder ohne sich umzuschauen nach rechts abbiegen, verärgern die Radlfahrer, und verängstigen sie, im besten Fall.

Auf Social Media Plattformen tauschen Radlfahrer sich unter dem Hashtag #biketowork aus, und motivieren sich damit auch durchaus. Wenn die anderen durch den Regen fahren, steigt man selber auch nicht ins Auto.  An warmen, sonnigen Vormittagen fällt es schwer, das Radl vor dem Büro zu parken. Viel schöner wäre es einfach weiterzufahren, ab in den Süden. Doch die Vernunft siegt, mit frischer Luft in der Lunge und Bewegung in den Beinen setzt man sich motiviert mit einem heißen Kaffee an den Schreibtisch und freut sich auf den Heimweg.

Mal Überwindung, mal Genuss – wir haben hier 8 Tipps fürs tägliche Radlfahren durch München für euch:

  • Der wichtigste Tipp: morgens nicht lange über das „Ja oder nein“ nachdenken. Ist es trocken? Dann wird geradelt. Das regelmäßige Radeln ist gut für die Gesundheit: jeden Tag frische Luft, jeden Tag Bewegung, man entwickelt mit der Zeit eine Grundkondition und muss nach dem Winter nicht erst den Po wieder an den Sattel gewöhnen. Die Kalorien der Büro-Süßigkeiten radelt man zum Feierabend nebenbei wieder runter.
  • Deo, Haarbürste, Schuhe für tagsüber, eine alte Regenhose – das muss man nicht alles jeden Tag mitschleppen, einfach im Büro deponieren.
  • In guten Regenschutz investieren: Helmüberzug, Schuhüberzug, eine wirklich wasserdichte Fahrradtasche, Neonwarnweste. Im Regen fahren macht keinen Spaß, aber hinterher ist man stolz, wenn man es durchgezogen hat
  • Anderen Radlfahrern, denen man täglich an der gleichen Stelle begegnet, einfach mal guten Morgen sagen und sie angrinsen
  • Am Anfang experimentieren bis man die perfekte Strecke gefunden hat. Nach Parks suchen, Schrebergärten, Fahrradstraßen. Möglichst “Hotspots” wie die Rosenheimer Straße meiden, an denen es jeden Tag gefährlich werden kann, oder man sich jeden Tag aufregen muss. Lieber einen Umweg zur Lieblings-Eisdiele einplanen. Oder am Biergarten vorbei.
  • Aufpassen. Fußgänger, LKWs, Autos sind gefährlich und leider rücksichtslos. Nerven behalten.
  • Lernen freihändig zu fahren. Man sitzt automatisch aufrechter und viel entspannter. Es ist Übungssache!
  • Weg mit dem Handy, weg vom Dauer-Gerede anderer Leute: nirgends bekommt man den Kopf so schnell frei wie auf dem Radl

Meine Erfahrung stammen von der Strecke Schwabing -> Laim. Durch den Petuelpark, den Olympiapark, am Rotkreuzplatz vorbei, durch den Hirschgarten und die Laimer Unterführung.

Welche Strecken fahrt ihr, was könnt ihr anderen empfehlen?

 

 


Fotocredit: Stefanie Dehler

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