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Meine Halte – Folge 13: Gärtnerplatztheater

Anna Rabe

Meine Haltestelle: Gärtnerplatz(theater). Wer kennt ihn nicht? Und wer hat nicht gleich ein Bild oder ein Vorurteil im Kopf? Im Sommer ist er Hotspot für ein, zwei, drei Feierabendbier in der grünen Mitte rund um den Brunnen. Im Winter herrscht buntes Treiben in den Cafés und Bars. Von Hipstern bis Promis, von Alteingesessenen und Neuankömmlingen, von Künstlern und solchen, die es werden wollen – und nicht zu vergessen die Obdachlosen vorm Penny. Hier tummeln sich alle, hier ist immer was los.

Zwischen Hipsterhochburg und Künstlerviertel

Wohl kaum ein anderes Viertel Münchens zieht die hippen Münchner so an wie der Gärtnerplatz. Im Sommer sieht man sie bei einem Kaffe oder Spritz, mit der Sonnenbrille tief ins Gesicht geschoben, draußen vor den Cafés sitzen. Abends verweilen sie bei einem Gin Tonic in der Robinson Kuhlmann Bar (Oder heißt sie Robinson´s oder New York Bar; naja ihr wisst, welche ich meine: die mir den türkisen Stühlen eben). Die Läden laden zum Flanieren und Shoppen ein und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass Sehen und Gesehen werden ganz oben auf der Prioritätenliste steht. Jogginghose gibt es hier eben nur, wenn´s Trend ist. Doch abgesehen vom Klischee wartet das Gärtnerplatzviertel mit vielen Ateliers, Galerien und Agenturen auf und versucht damit dem Image als Kreativ-Hub treu zu bleiben. Der Griff nach dem Superpaper auf dem Fensterbrett bei artig – für mich ein Muss.

Von Leckereien und Süffigem

Fei Scho in der Kolosseumstraße

Fei Scho in der Kolosseumstraße

An einem mangelt es dem Gärtnerplatz mit Sicherheit nicht: Essen. Mit zahlreichen Cafés und Restaurants um das Rondell und die abzweigenden Straßen fällt die Wahl gar nicht so leicht zwischen Burgern im „Burger & Bier“, türkische Manti bei „Lezizel“, ein Panino bei „Pini“ oder traditionell bayerisch im „Pappenheimer“. Wer die Mischung liebt, geht am besten zu „Fei Scho“, da gibt es Asiatisches in gemütlich Atmosphäre.

Beim Kaffee scheiden sich die Geister, doch im tiefsten Inneren gibt´s nur einen Wahren: Emilo in der Buttermelcherstraße. Wie mit dem Kulinarischen verhält es sich mit dem Süffigen: Die Wahl fällt schwer. Deshalb am besten von einer Bar in die nächste stolpern und da verweilen, wo es gefällt. Wer dann noch Hunger hat: Gute-Nacht-Wurst gefällig?


Einmal die Zeit vergessen, bitte

Das geht ganz einfach bei einer Runde Schlendern durch das Viertel. Egal ob ich mich von der verrückten Schaufenster-Deko beim Augenoptiker ablenken lasse oder es mich doch in eines der Geschäfte zieht, die Zeit vergeht hier schnell. Neben den vielen hippen Läden geht das am besten beim Postkarten-Stöbern im Wortwahl oder Klappentext-Lesen von Krimis im Glatteis.

Ach, der Gärtnerplatz, über ihn lässt sich viel schreiben und lästern. Für mich jedoch steht eines fest: Hipster hin, Hipster her, ich mag es sehr. Und sitzen wir an Ende nicht doch wieder alle im Sommer mit Freunden in der Mitte des Rondells und genießen den Blick auf das (dann hoffentlich fertige) Gärtnerplatztheater?

 

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