Tagebook von Pampero

“Rooibos-Tee, Dill oder doch Sauerkraut?” – so vielfältig ist Rum wirklich

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Was macht das Leben so aufregend? Zugegeben, es gibt unzählige Antworten auf diese Frage. Aber ohne Zweifel ist es immer wieder spannend, neues zu entdecken, Grenzen zu überwinden und sich für andere Kulturen zu begeistern.

Unter dem Motto “Im Herzen Pionier” lud mich Pampero Rum vergangene Woche ein, die Lieblingsspirituose der Südamerikaner von einer ganz neuen Seite kennenzulernen. Und wer könnte mir besser dabei helfen als die venezolanische Traditionsmarke? Da hab ich natürlich nicht lange gezögert und zugesagt. 

Montagabend, 19:00 Uhr. Ein dunkles Kellergewölbe in der Müllerstraße. Im Raum verteilt stehen hölzerne Fässer beladen mit Schiffstauen, großen Stoffsäcken und südländischen Früchten. Es liegt ein Hauch Karibik in der Luft.

“Einfach einmal quer durch den Raum und durch die Tür am Ende des Ganges, da sind alle anderen” empfiehlt mir ein junger Mann. Ich öffne besagte Tür und höre sofort eine mir vertraute Sprache: Spanisch.

Mit Geduld und Leidenschaft erklärt Luis Figueroa alle Details zu seinem Lebenswerk: Pampero Rum. Zum Glück ist auch ein spanischer Übersetzer vor Ort, sonst wären die rund 30 Barkeeper, Blogger und Journalisten ziemlich aufgeschmissen.

Die Geheimnisse des Pampero Rums

Figueroa, der von seinen Mitarbeiter auch “großer Mann mit großer Nase” genannt wird, ist der Master Blender der venezolanischen Rum-Marke Pampero. Er kennt die drei großen Geheimnisse, die den einzigartigen Geschmack der Marke seit mehr als 70 Jahren ausmachen.

Ich bin gerade zum richtigen Moment in die Vorstellung geplatzt, denn gerade erklärt Figueroa was die zentralen Geschmacksrichtungen eines jeden Rums sind: “Jeder Rum ist süß, jeder Rum ist bitter und jeder Rum ist sauer. Die Aufgabe des Barkeepers ist es, bei der Zubereitung eines Drinks diese drei Eigenschaften zu seinem Vorteil zu nutzen.”

Der Maestro will uns das an einem praktischen Beispiel etwas näher bringen. Die Tische vor uns sind mit Schnappsgläsern, Mixequipment, Flaschen und Früchten bedeckt:

“Jeder greift sich jetzt eine Limettenscheibe, taucht sie mit der einen Seite in Kaffeepulver und mit der anderen in Zucker. Dann schnappt ihr euch ein Stamperl Pampero Aniversario.”

“Alles klar, wie bei Tequila” denken viele Teilnehmer, doch Figueroa ermahnt uns sofort. “In die Limette beißen und genießen, aber langsam! Wenn sich der Geschmack auf der Zunge verteilt hat, dann einen kleinen Schluck Rum hinterher”.

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Ich tue wie mir aufgetragen und bin überrascht. Anstelle, dass ein einzelner Geschmack stark heraussticht, vereinen sich alle Richtungen zu einem abgerundeten süß-sauerem Aroma, das im Nachgeschmack leicht vanillig ist. Meine erste Reaktion: mehr davon!

Doch erstmal folgt die sprichwörtliche Ernüchterung: Der Maestro beendet seinen Vortrag mit lautem Applaus der Teilnehmer. Im Anschluss soll es darum gehen, das eben Gelernte in zufällig zusammengewürfelten Teams anzuwenden.

Sauerkraut, Rooibos-Tee oder doch lieber Bitterschokolade?

Jedes Team hat 30 Minuten Zeit einen eigenen Cocktail zu kreieren, welche am Ende von allen Teilnehmern probiert und mit einer Stimme bewertet werden. Der Drink, der die meisten Stimmen auf sich vereinen kann, gewinnt den Wettbewerb. So weit, so simpel.

Die konkrete Umsetzung sieht da schon schwieriger aus. Inmitten des Raums steht ein großer Tisch, auf dem die verschiedensten Zutaten zu finden sind. Sauerkraut, Dill, Zitronenthymian, Agavendicksaft, Chillis, Ananas, Grapefruit, Tee-Sorten, Kaffeepulver, Schokocreme… die Möglichkeiten sind unbegrenzt.

Die einzige Grundbedingung: Der Cocktail muss einen der vier prämierten Pampero Rum-Sorten beinhalten: Pampero Seleccion 1938, Pampero Aniversario, Pampero Especial oder Pampero Blanco. Wir haben also die klassische Qual der Wahl.

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Unter Leitung des Loretta-Bar Chefs Kristijan Krolo beschließt unser Team, auf sechs Zutaten zu setzen: Limettensaft, flüssiger Rohrzucker, frisch gepresster Ananassaft, Dill, Chillischoten und Pampero Aniversario.

Es wird geshaked, rumprobiert, abgeschmeckt und Verhältnisse abgewogen. Beim dritten Versuch nehme ich einen Schluck und rufe laut aus: “Das ist es, so muss er sein!” Meine Kollegen schauen mich verwundert an, doch stimmen mir zu. Gerade noch rechtzeitig. Die 30 Minuten sind rum, der “Chili Pananas” geht für Team Rot an den Start.

Und der Gewinner ist…

Ich nehme die Spannung vorweg. Wir haben mit unserer Kreation leider nur den zweiten Platz gemacht. Vielleicht waren ein paar Teilnehmer von der starken Dillnote etwas abgeschreckt. Verdient holt “Endlich was mit Goji” den ersten Platz, auch mit Zustimmung des Pampero Maestros Luis Figueroa.

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Viel wichtiger jedoch ist das, was ich an diesem spannenden Abend mitnehmen durfte. Dass die Lieblingsspirituose der Südamerikaner mehr zu bieten hat als dürftige Rum-Cola Mischen, war mir schon zuvor klar.

Aber wie vielseitig einsetzbar diese Spirituose wirklich ist und wie grundverschieden ihr Aroma sein kann, hat mir Pampero an diesem Abend eindeutig bewiesen.

Der Beitrag wurde von Julius Zimmer verfasst. 

 

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