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Sarg niemals nie – Ein Musical über den Tod, Sex und ganz viel Gras
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Wer eine Schwäche für absurde Storys hat und sich auch bei schlechten Wortwitzen einen Lacher nicht verkneifen kann, ist bei dem Musical “Sarg niemals nie” an richtiger Stelle: Leicht verdauliche Unterhaltung, die aber immer wieder mit unerwarteten Wendungen und überraschenden Gags punkten kann.
Inhaltlich dreht sich alles um drei Charaktere, die gegensätzlicher nicht sein können: Ein verkopfter Bestattungsunternehmer, seine polnische Haushaltshilfe und sein aufreißerischer Hippie-Bruder. Gemeinsam versuchen sie, das Bestattungsunternehmen des Vaters vor dem Bankrott zu retten und schrecken dabei auch vor kriminellen Machenschaften nicht zurück. Neben Bestattungsketten wie Sarg to go, MaxxSarg oder Sarkozy, kann sich das kleine Familienunternehmen nicht mehr halten. Zum Glück ist die Lösung für alles aber immer schnell zur Hand: Ein Joint.
Ungewohnte Inhalte für ein Stück im Deutschen Theater….
Konflikte und verrückte Ideen sind da natürlich vorprogrammiert. Die Macher des Stücks wollen neben schwarzem Humor und Rollen-Klischees aber auch bewusst Tabus brechen. Die Themen Kiffen, Sex und Tod stehen an erster Stelle. Aber hier wird kein Blatt vor, sondern lieber ein Joint in den Mund genommen. Obwohl die Autoren damit auch tiefsinnige Fragen nach Sinn, Ängsten und Moral aufwerfen wollen, geht die Ernsthaftigkeit durch die Überzeichnung und die Absurdität leicht verloren. Urnen in Hello-Kitty-Design, Kamasutra-Lehren in tiefstem Sächsisch, sexuelles Vorspiel mit Staubwedel und Gummihandschuh und Joints aus Asche. Die Autoren hatten mit Sicherheit genauso viel Spaß beim Schreiben des Stücks wie die Zuschauer beim Zuschauen.
Gangsterkomödie im Musical-Format
Insgesamt ist “Sarg niemals nie” keine aufwendige Inszenierung, überzeugt aber trotzdem mit vielen kleinen effektiven Details, viel Charme und abwechslungsreichen Songs. Von Balladen über Rap bis zu fröhlichen Popsongs und Chansons ist alles dabei. Eine kurzweilige Gangsterkomödie à la Lammbock, das bei dem bunt gemischten Publikum auch durchwegs gut ankam. Und obwohl die Polizei gegen Ende als Moral-Instanz dem Drogenhandel ein Ende bereitet, ist die Moral von der Geschicht: Ohne Weed funktioniert‘s halt nicht. Oder so ähnlich…
In aller Kürze:
Was? Sarg niemals nie
Wo? Deutsches Theater, Silbersaal
Wann? 10.05. – 20.05.2017
Wieviel? ab 30€
Fotos: © Kathrin Heller, Sonja Hornung Photography
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