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Münchens Fratze im Spiegel: Spielt mit im Film “München089”!

Susann Westhoff

Wochenlang hat uns die Frage, ob wir München lieben oder hassen sollen, beschäftigt, die Titelseiten der Zeitungen gefüllt und alle Medienkanäle in Atem gehalten. München ist geil! In München alles palletti! Nichts nervt an München! Fest steht aber: Auch Kritik ist berechtigt, denn München hat sich verändert und ist für viele nicht mehr wieder zu erkennen. Anstatt der Realität aber ins Gesicht zu blicken, endet die Sehnsucht nach dem München unserer Erinnerung in nostalgisch verklärten Blicken. Wir sind gehemmt, wieder gezielt für ein liebens- und lebenswertes München aktiv zu werden. Es wird Zeit für einen Appell, der uns wachrüttelt und Veränderung bewirken kann.

Suche nach einem alten Gefühl

Philipp Dettmer, Regisseur aus München, möchte mit seinem neusten Filmprojekt “München089” genau diese Antwort liefern. Während er in seinem überraschenden Erfolgsfilm „Nightsessions“ das München-Gefühl seiner Jugend cineastisch eingefangen hat, beschäftigt er sich in den Planungen zu „München089“ mit den aktuellen Problemen der Stadt. Seine Intention: Aus Liebe für die verlorene Lässigkeit und Ungezwungenheit des alten Münchens ist Kritik notwendig, um die Stadt noch vor der eigenen Entfremdung retten zu können. Persönlichkeit, Uriges und Herz sucht man in den Straßen, in denen sich Luxusimmobilie an Luxusimmobilie reiht, vergeblich. Bekannte und Freunde sind gezwungen, wegzuziehen, da exorbitante Mieten jegliche Maßstäbe übersteigen. Traurig, aber wahr. Schön ist das schon lange nicht mehr.

Das Schweigen brechen

Dettmer ist mit seiner Kritik sicherlich nicht alleine. Es wird nicht auf hohem Niveau gejammert und es handelt sich auch nicht um Luxus-Probleme. Was sich momentan falsch entwickelt und immer noch in die Irre läuft, ist bitterer Ernst.   München verliert die Verbindung zu den Menschen, die hier leben oder es vielmehr versuchen. Es ist traurig und trifft jeden. Hier wird nicht mehr gelebt, sondern ein Spiel gespielt. Alles fake und der Biergarten-Besuch nur noch ein extravagantes Happening im aufgesetzten Lifestyle-Monopoly.

Karl Valentin wäre begeistert

München089: Ein Film mit Potenzial, der München den Spiegel vorhalten wird. Ganz ohne Drehbuch und so, wie es sich ergibt, wird gedreht. In der Tradition Karl Valentins satirisch und mit derbem Humor uns alle auf das schon längst vorhandene Wissen stoßen, dass es so nicht weitergehen kann.  Wenn uns München wichtig ist, müssen wir hart mit der Stadt ins Gericht gehen, anstatt der Postkarten-alles-ist-so-schön-Illusion hinterherzujagen.

19989522_298690527260311_176472278639707709_nJetzt seid Ihr gefragt: Wo sind die Münchner Originale? Wo sind die Menschen, die ebenfalls genervt sind von dem, was hier passiert? Hast du etwas, was dich persönlich an der bayerischen Metropole aufregt?
Wenn du Lust hast, Teil des Filmprojekts zu werden, dann melde dich und sei dabei. Schauspielerische Erfahrung ist kein Muss.

Gedreht wird von August bis Oktober und wenn du Lust und Zeit hast, besprichst du mit Philipp Dettmer was dich nervt, welche Rolle du übernehmen könntest und wann ihr dann relativ zügig gemeinsam Szenen erarbeitet.

Schicke einfach eine Mail mit Foto an blingbling@muenchen089.rocks oder melde dich über Facebook.


Fotos: Titelbild Seth Doyle via Unsplash, München089

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