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Meine Halte – Folge 23: Feldkirchen

Alexa Edelsbrunner
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Wie eigentlich jede Münchner Haltestelle kann man auch Feldkirchen lieben oder hassen.

Aber so übel ist es bei uns draußen gar nicht mal.

Immerhin liegt Feldkirchen noch im Innenraum. Und gleichzeitig auch im Außenraum.

Letztens hat es jemand als den „äußeren Innenraum“ beschrieben, war sich aber nicht ganz sicher ob es nicht doch eher der „innere Außenraum“ ist.

Das macht das S-Bahn-fahren echt günstig, wenn ich in die Stadt fahren will kostet die Fahrt mich nur einen Streifen und wenn ich zur Schule muss (die eindeutig im Außenraum liegt) auch nur einen Streifen. Ich bin allerdings jung genug, um den Jugendtarif nutzen zu dürfen, Erwachsene müssten zwei Streifen stempeln. Zum Ostbahnhof sind es auch nur 4 Stationen, so gesehen könnte Feldkirchen theoretisch fast schon Innenstadt sein.

Traktor und Lederhosen

Praktisch gesehen ist mein Dörfchen aber nicht ganz so Innenstadt sondern eher ländlich. Da kann es schon mal passieren, dass der Nachbar einem in Lederhose auf dem Traktor entgegenkommt.

Aber zurück zu meiner Halte: Sie ist echt ungünstig konstruiert, das fängt schon bei den Treppen an. Man muss erst eine Treppe runtergehen, unter den Gleisen durch und dann wieder eine andere Treppe hoch, sodass man auf dem Bahnsteig zwischen den beiden Gleisen steht.

Was zu einem großen Problem führt: die Rollstuhl- und Kinderwagenunzugänglichkeit. Der Architekt hatte wohl damals nicht daran gedacht, Aufzüge oder wenigstens eine Rampe mit einzuplanen. Oder zumindest ein bisschen Platz um das nachträglich noch hinzubauen.

So sieht man jetzt täglich Leute, die verzweifelt versuchen, den Kinderwagen die Treppe herunterzutragen, bestenfalls während das Kind noch drinsitzt. Und in einem so kleinen Dörfchen wie Feldkirchen kennt man sich einfach und hilft natürlich gerne dabei, den Kinderwagen erst die Treppe runter und dann wieder hochzutragen.

Badespaß und Seeparty

Aber nicht nur von den Ortsansässigen wird dieser Bahnhof gerne genutzt. Auch die Münchner Badegäste kommen gerne nach Feldkirchen, was aber hauptsächlich an unseren wirklich tollen Seen liegt. Ob man lieber an Roberto’s Beach zwischen Palmen im Sand liegt oder am Fidschi (offiziell Heimstettner See) eine coole Seeparty feiert bleibt einem dabei selbst überlassen.

Geographisch gesehen gehört allerdings keine der beiden Bademöglichkeiten zu Feldkirchen, es ist nur am einfachsten an unserer kleinen, fehlkonstruierten, im Innenraum liegenden Haltestelle auszusteigen.


Beitragsbild: © Alexa Edelsbrunner

1Comment
  • Bezza Adugna
    Posted at 12:01h, 31 Juli

    Sehr schöner Artikel! Bin stolz auf dich Alexa!

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