Stadt

Julian will’s wissen

Carl Pollock
Letzte Artikel von Carl Pollock (Alle anzeigen)

Ein Professor mit großen Plänen: Julian Nida-Rümelin will Präsident der LMU werden. Und dann OB. jnr bild dpaII

Wir hatten recht: Nicht nur ist München ein Dorf, es gibt auch weitere Evidenz dafür, dass der Hobbypolitiker und LMU-Professor der nächste SPD-OB-Kandidat werden möchte.

Seine Strategie ist fast klassisch: Er macht eine Redereihe für die Basis der Münchner Sozialdemokraten, die so den ehemaligen Kulturstaatssekretär kennenlernen können. Natürlich nur zufällig („Ich mache die Tour durch die SPD-Ortsvereine nicht mit dem Ziel, irgendetwas zu werden“) und natürlich schon gar nicht mit Blick auf die nächste OB-Wahl („Bis 2014 ist noch lange hin“).

Selbstverständlich muss Nida-Rümelin für seine großen Pläne nicht nur die Partei gewinnen, sondern auch die Münchner Öffentlichkeit. Hierzu will er Bernd Huber im Amt des LMU-Präsidenten ersetzen. Der Merkur, das Nida-Rümelin-Gerüchte-Chefenthüller-Journal, schreibt dazu:

“Der Professor (…) will sogar Präsident der Ludwig-Maximilians-Universität werden. Am 1. Juni wird er den amtierenden Präsidenten Bernd Huber herausfordern. „Ich habe mich beworben“, bestätigte Nida-Rümelin gegenüber unserer Zeitung. Der Professor ist ein Kritiker der durch die Reform von Bologna angestoßenen Verschulung der deutschen Universitäten. Der Posten des Präsidenten an der größten Münchner Hochschule wäre wohl eine gute Chance, in der Öffentlichkeit an Renommee zu gewinnen – was für einen Erfolg bei der OB-Wahl 2014 und den Einzug ins Rathaus unabdingbar wäre.”
Huber ist seit 2002 im Amt und hat sich bei den Studenten durch seine frühen verbalen Reaktion auf die Streik- und Besetzungsaktionen des letzten Herbstes (“Wir fürchten, dass der Protest ausfranst und sich radikalisiert”, sagte er der SZ) und besonders durch die Räumung des Audimax Ende Dezember nicht gerade beliebt gemacht. Nida-Rümelin hingegen zeigte früh Solidarität. Allerdings haben die Studenten bei der Wahl nicht viel zu sagen: Wählen wird ein sechzehnköpfiger Hochschulrat – darunter ist ein Student.
(Foto: nida-ruemelin.de)

7 Comments

Post A Comment

Simple Share Buttons
Simple Share Buttons