Leben

Second Trend

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Michaela Mädel liebt Flohmärkte und sie liebt Klamotten aus der guten alten Zeit. Auch Accessoires aus den 50er, 60er und 70er Jahren haben es ihr angetan. Ihre Leidenschaften  hat sie zum Beruf gemacht. Mit dem Retro-Style-Laden Mädel und Gutes von gestern. Die Idee dazu sei „aus der Not geboren“ denn mit ihren vorherigen Arbeitstellen hatte sie kein Glück. Die gelernte Theatermalerin hat zunächst als Bühnenbildassistentin gearbeitet und war dann als selbstständige Requisitenbauerin tätig. Künstlerische Berufe, von denen andere vielleicht träumen, aber davon zu leben ist nicht einfach. Ihre Wohnung im Glockenbachviertel, in der die allein erziehende Mutter mit ihrem Sohn lebt,  liegt im Erdgeschoss. „Da hat es sich angeboten einen Laden zu eröffnen.“ Nicht irgendeinen, sondern ein Geschäft, in dem sie verkauft was sie selber mag. Von Schirm Heiter bis wolkig über Lampe Trautes Heim, bis zum Abendkleid Brokat und Büstelette Anette gibt es in Michaela Mädels „Ladenwohnung“ alles, was das Herz des Nostalgikers begehrt. Klamotten, Taschen, Schmuck, Geschirr, Mützen und Hüte, Schuhe und Blumenvasen; hauptsächlich Secondhandware, die Michaela Mädel auf ihren zahlreichen Flohmarktbesuchen gefunden hat. Sensiblen Nasen wird auffallen, dass der für viele Secondhandläden typische Muffelgeruch weitgehend fehlt. Nur ein paar Taschen sind neu, allerdings hergestellt aus Originalstoffen der 70er Jahre.

Ihre Kundschaft ist bunt gemischt. Junge Leute, die genug haben vom H&M-Einheitsbrei und sich ausgefallener kleiden wollen als die Masse. Vertreter der Retro-Chic-Fraktion fühlen sich hier ebenso heimisch wie ältere Menschen, die durch die vielen Liebhaberstücke an ihre Kindheit erinnert werden.  Den Satz „das hatten wir auch alles früher“ hat Michaela Mädel schon sehr oft gehört. Hauptsächlich hat sie Stammkunden. Die Jahnstraße, in der sich der kleine Laden versteckt, befindet sich leider nicht im üblichen Einkaufsradius der meisten Münchner. Besonders zur Faschingszeit kommen auch immer wieder Leute, die „was aus den 70ern“ suchen „was so richtig scheiße aussieht.“ Dann fällt Michaela Mädel die Beratung schwer, weil sie eigentlich alles was sie verkauft, auch selbst schön findet. Das merkt man auch an der Atmosphäre im Mädel: es ist gemütlich, irgendwie heimelig und egal wohin man schaut, in jeder Ecke finden sich kleine Schätze, für die man sonst viele Flohmärkte durchstöbern müsste.

Der Besitzerin haben es vor allem ausgefallene Schirme angetan, davon hat sie eine eindrucksvolle Sammlung. Kunstvoll gefertigte Griffe mit Verzierungen, 2lagig gearbeitete Besonderheiten wie Elegance – außen einfarbig, innen getupft. Mit solchen Schmuckstücken lässt es sich selbst im Dauerregen ganz gut aushalten.

Wie so oft muss man abseits der großen Einkaufsmeilen und -zentren nach dem Besonderem suchen. Und wird hier bestimmt fündig.

Das Mädel ist zu finden in der Jahnstraße 20 und hat Dienstag bis Freitag von 12-19 Uhr geöffnet, am Samstag von 11-18 Uhr.

Homepage: www.maedel-objekte.de

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