Kultur

“Unsere Musik klingt wie ein blutiges Steak”

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Vor dem Konzert am 09. März hatte Andy Weinzierl (rechts) die Möglichkeit mit Jack Lawrence-Brown, dem Schlagzeuger von White Lies, ein Interview zu führen. Er hat sich erlaubt, ein wenig abzuschweifen.

Hattest du heute  Zeit, München anzuschauen?

Nein nicht wirklich, wir haben gestern erst sehr spät in Wien gespielt. Heute sind wir dann erst um 14 Uhr Nachmittags aufgestanden, was keine sehr gute Zeit zum aufstehen ist, weil dann viel zu tun ist.

Was kommt dir in den Kopf, wenn du an „München“ denkst?

Unglücklicherweise muss ich immer an die zwei vorhergehenden Shows denken. Beide wurden abgesagt, weil Harry, unser Sänger, kurz davor seine Stimme verloren hatte. Aber auch an den FC Bayern München denke ich da natürlich!

Kurz zwei Fragen zu eurem neuen Album: Es heißt ja „Ritual“ und wenn ich es anhöre frage ich mich ständig, welches Ritual nun letztendlich gemeint ist, also welches meint ihr damit?

Also wir beziehen uns damit nicht auf ein bestimmtes Ritual. Wir haben dabei vielmehr an die verschiedensten Rituale der unterschiedlichsten Menschen gedacht. Man kann sich darunter vieles vorstellen: Einige Menschen haben vielleicht religiöse Rituale, die sie sehr ernst nehmen, andere führen jeden Morgen zum Frühstück ihr bestimmtes Ritual durch. Im Endeffekt handeln die Songs auf dem Album genau von diesen verschiedensten Ritualen aller Menschen.

Habt ihr denn dann auch bestimmte Rituale vor euren Konzerten?

Oh ja, definitiv! Wir haben noch nie eine Show ohne diesem Ritual gespielt. Klar sind da immer Dinge zu tun, die wir nicht gerne mögen, aber auf unsere ganz persönliche Runde mit allen Beteiligten möchten wir nicht verzichten.

Wie kann man sich das vorstellen? Was macht ihr dann in solch einer Runde?

Wir lieben es einfach im Umkleideraum zu sitzen und sehr laut Hip Hop Musik zu hören.  Das bringt uns die nötige Energie, die wir auf der Bühne dann brauchen.

Ich weiß es ist schwer, aber könntest du mit einem Wort das Gefühl beschreiben, dass du vor so vielen tausenden von Leuten bekommst?

Strange! (Komisch!) Das ist einfach eine unglaubliche Sache. Ich mein, wir haben wirklich schon viele Konzerte in vielen verschiedenen Städten gespielt und es ist immer wieder aufregend. Aber irgendwie bekomme ich dann immer wieder die gleiche komische Motivation auf die Bühne zu gehen um eine gute Show für all die Menschen, die extra für uns gezahlt haben, hinzulegen.

Es klingt zwar hart, aber leider herrscht bei vielen Leuten das Gerücht, dass Musiker immer Drogen nehmen. Was kannst du dazu sagen?

Also niemand von uns tut das. Ich kenne natürlich auch viele Bands wo das der Fall ist, aber wenn wir auf Tour sind könnten wir das nicht mal riskieren. Oft sind wir Monate unterwegs und mit Drogen würde man das nicht schaffen. Nur Harry hatte eine lange Zeit normale Zigaretten geraucht. Aber wie man gesehen hat, wurde er krank und wir mussten zwei Shows in München absagen. Jetzt hat er aufgehört.

Wenn du eure Musik als Speise beschreiben müsstest, welche wäre es?

(lacht laut) Ich würde sagen ein Steak, ein blutiges Steak!

Was war das peinlichste, was euch je auf der Bühne passiert ist?

Kleine Dinge. Harry vergisst den Songtext, mir fällt ein Drumstick herunter, das ist alles verdammt peinlich. Aber bisher hatten wir Glück. Es wird jedoch sicher noch etwas sehr peinliches passieren, da bin ich mir sicher!

Ich glaube wenige Journalisten fragen dich das: Was wurdest du noch nie gefragt, bzw. was wolltest du schon immer bei einem Interview erzählen und hattest nie die Chance dazu?

Wir werden wenig privates gefragt. Ich würde gern viel mehr über mein großes Hobby, das Kochen, sprechen. Genau deswegen fand ich deine Frage vorhin so gut!

Eine letzte Frage: In welchem Land spielt ihr am liebsten?

Klar hatten wir super Shows in Deutschland, aber am meisten überrascht waren wir von unseren Konzerten in Polen. Das hätten wir nie gedacht, aber unsere Shows waren dort sehr gut besucht und einfach nur toll.

Danke für das Interview, Jack!

Sehr gern, bis heute Abend.

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