Kultur, Was machen wir heute?

Per Boot über die Alpen

Marlene-Sophie Meyer
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“Per Boot über die Alpen”, so heißt das neue Projekt der Organisation OVERTURES ZeitRäume. Doch seht selbst, was die Initiatoren dazu sagen:

passage2011 – Ein aktionistisches, transalpines Drama

Das Unterfangen ist von Hoffnung getragen: Ein selbstgebautes Boot wird mit den bloßen Händen der Künstler über die Alpen gezogen. Ausgangspunkt ist München, von wo aus die mehrwöchige Expedition über den Schlegeis-Gletscher in den Zillertaler Alpen führen wird. Neo-romantisches Streben und sisyphushafte Anstrengung charakterisieren die Aktion, deren scheinbares Ziel es ist, rechtzeitig zum bedeutendsten Kunstevent der Welt, zur Biennale von Venedig, das Boot in der Lagune zu Wasser zu lassen, um schließlich in einer triumphalen Fahrt durch den Canale Grande, den Sieg der Kunst über die Natur zu feiern. Der Weg ist mühsam und wird auch den erfahrenen Bergsteigern physisch und mental alles abverlangen. Den Hauptteil der mehrwöchigen Aktion bildet die fußläufige Überquerung des Alpenhauptkammes.

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Die Aktion folgt dem Aufbau des klassischen Dramas, das entweder in der Katastrophe oder der Apotheose enden wird. Der Blick richtet sich auf die Helden und ihr faktisches und doch metaphorisches Tun. Im Zentrum steht die Kunst, die sich einerseits im selbstgebauten Boot (im Sinn einer Skulptur) bzw. in der Aktion selbst manifestiert. Sie ist dabei aber nur Platzhalter für das Streben des Menschen nach eigener Überhöhung, die – früher oder später – nur in der Katastrophe oder der Erlösung enden kann.

passage2011 ist offizieller Beitrag zur Biennale von Venedig. Dort – wie auch am Ort des Aufbruchs in München sowie online – wird die Aktion durch tägliche Expeditionsprotokolle in Bild und Schrift dokumentiert werden. Der Fortgang der Expedition kann auch im Internet (www.passage2011.org) verfolgt werden. Esri Deutschland unterstützt das Projekt unter anderem mit einer GIS-Webanwendung, die als Logbuch die Route der Bergüberquerung visualisiert.

Thomas Huber & Wolfgang Aichner: Die Künstler agieren aus einem alpinistischen Hintergrund mit langjähriger Erfahrung und der aus beiden Beschäftigungen gewonnenen Faszination von Grenzüberschreitungen. GÆG steht für “Global Aesthetic Genetics” und wird mit dem nordischen Æ geschrieben – eine Reminiszenz an das gemeinsame Eissturmerlebnis auf dem isländischen Vatnajokull 1988, das beide nur knapp überlebten.

Wietere Infos findet ihr auch hier.

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