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„The Wombats“ live in München. Bei diesem Konzert rechnet der Besucher doch mit einem Publikum, das unter 18 ist, Röhrenjeans trägt und schlabbernde Oberteile über ihren Schultern hat.
Indie eben.

Doch erstaunlicher Weise tummeln sich gerade im hinteren Bereich der Halle erwachsene Menschen zwischen 25 und 30 Jahren. Selbstverständlich ist die Tanzfläche aber gefüllt mit den oben genannten, topmotivierten Indie-Fans.

Mit einem kurzen, unverständlichem Intro begibt sich die Vorband auf die Bühne.
Schon zur Hälfte des ersten Titels wippt die ein oder andere junge Dame schon stark im Takt mit. Spätestens im Finale des ersten Liedes wurde jeder Zuschauer von einer Gänsehaut überströmt. Die Stimme des Sängers ist unendlich powervoll, wodurch sie zusätzlich noch klingt wie, als hätte er ein Rasiermesser verschluckt. Rau und Treffsicher, so sollte man diese Band bezeichnen. Besser als „Viva Brother“ hätte man die Menge vor der Bühne nicht einheizen können.
„Die Wombats schaffen es nie, diese Band zu toppen“ – schleicht es mir dauernd durch den Kopf.

Natürlich kam es anders:
Die drei Liverpooler-Jungs schleichen nahezu auf den erhöhten Teil der Halle und beginnen, wie auf ihrem neuen Album mit „Our Perfect Disease“. Absolut verständlich, warum die CD und das Konzert mit dem Titel beginnt: Er ist unglaublich fetzig!
Das findet auch das ausverkaufte Backstage Werk, denn bereits im ersten Refrain flippen die vielen jungen Menschen komplett aus. Es wird Pogo getanzt, sich geschubst und in den hinteren Rängen ordentlich mit den Köpfen gewackelt.
Es fällt auf, dass „The Wombats“ auf ihr neues Album sehr stolz sind, nicht nur wegen dem Titel „The Wombats proudly present The Modern Glitch“, nein auch weil sie ein Lied nach dem anderen von der CD spielen.

Das können sie sich aber bei solch einem Album erlauben. Es sind viele elektronische Effekte hinzugefügt worden, die bei den Liedern von 2007 komplett wegfallen.

Seine Liebe zur Elektronik drückt Sänger Matthew Murphy spätestens mit der hitverdächtigen Nummer „Techno Fan“ aus.
Bis zum Ende des Konzerts verlieren die Burschen nicht an Power. Der Auftritt war laut, schnell und ziemlich Indie. Als Anhänger dieses Musikstils kommt man also bei einem Gig von „The Wombats“ voll auf seine Kosten.

Foto: Andy Weinzierl

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