Kultur, Nach(t)kritik

Nada Рnicht mehr als n̦tig

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Nada Surf

Warum eine Band aus New York „Nada Surf“ heißt, kann ich mir auch nach diesem Konzert in München nicht erklären. Doch das ist ja auch Nebensache.
 Was zählt, ist die Präsenz, mit der sie auf der Bühne am Samstagabend alle Erwartungen der Zuschauer erfüllt haben – mehr aber auch nicht.

Das schöne an Konzerten im Backstage ist die absolute Pünktlichkeit. 
Um Punkt 20:15 Uhr stand wie üblich eine Vorband auf der Bühne. Nun ja, so üblich war diese nun auch nicht. Zwar sagt einem der Name „WATERS“ wohl nicht sofort etwas, doch was die Jungs, die in Dallas ihr Album aufnahmen, ablieferten, war einfach sensationell. Dem ein oder anderen kam die Stimme tatsächlich bekannt vor, denn Sänger Van Pierszalowski war ehemals Frontmann der Band Port O’Brien.

Zwar besitzt er eine Stimme, die teilweise etwas schwach und wacklig erscheinen mag, doch live brüllt er im Refrain seine Texte ordentlich ins Mikrofon, sodass er ziemlich sicher und erfüllt durch das große Backstage Werk hallt. Mit „Mickey Mantle“ traf er beim Publikum genau ins Grüne, denn dieses schrie sich bei dem Song den Leib aus der Seele.

Kurz danach war der Auftritt von „WATERS“ dann auch schon vorbei. Mit nur drei Minuten Verspätung traten dann letztendlich die New Yorker Jungs von „Nada Surf“ auf die Bühne. Eigentlich könnte man schon fast „Herren“ schreiben, denn bei dem ein oder anderen Bandmitglied liegt der Haaransatz inzwischen schon weiter hinten als vor ein paar Jahren. 
Irritiert durch die doch sehr dunkle Stimme des Sängers bei der Begrüßung begann die Band mit dem ersten Song ihres neuen Albums. Unglaublich, dass sich Frontmann Matthew Caws 1992 bei der Gründung der Band dafür entschied, sehr hoch zu singen. Doch nun ist es ja sozusagen das Markenzeichen der Band: Helltönige Gitarren und ein klarer Gesang passend zur Gitarre. 
Selbstverständlich wurde auf Knaller aus dem Vorgänger-Album „Lucky“ gewartet. 
Und das willige Publikum bekam was es verlangte: „Whose Authority“ knallte durch die Hallen und erfüllte innerhalb von wenigen Minuten alle Erwartungen der Münchner.

Fazit aber ist, dass Nada Surf nicht mehr taten, als erfüllen was erwartet wurde. 
Doch haben sie das nötig? Die Musik ist gut genug.

Foto: (c) Charles Rodriguez

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