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Teetrinken mit Jamaram

Laura Stecher
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Jamaram mit unserem Kamerakind

Unser erstes Kamerakind Milena führte letzte Woche ein Interview mit drei Mitgliedern der Band Jamaram: Lionel, Sam und Murxen (von links nach rechts). Hier ist der erste Teil des Interviews über`s Filmedrehen, die Lustigkeit der Band, Band-Mamis und Hochzeiten.

Kamerakind: Ihr habt einen interessanten Film gedreht, den man auf You Tube anschauen kann: „Giovanni Pecorini“. Wie seid ihr auf die Idee gekommen, einen Film zu machen?

Murxen: Wir sind eigentlich alle leidenschaftliche Fotografen. Ich mache Fotos mit der Analogkamera, der Hannes, unser Saxophonist, hat sich gerade erst eine gute Digitalkamera gekauft. Und irgendwann haben wir gemerkt, dass wir auch gerne bewegte Bilder machen wollen, die so schön sind wie unsere Fotos. Dann haben wir uns noch eine bessere Kamera gekauft und gemerkt, dass wir damit Bilder produzieren können, die aussehen wie Kino. Dann haben wir auch die ersten Musikvideos selbst gemacht, weil wir gemerkt haben, dass es besser ist, wenn man eigenständig ist. Man kann alles selber machen und braucht niemanden, dem man versuchen muss, seine Visionen zu erklären. Wir sind gerade dabei uns so weit fort zu bilden, dass wir selber filmen, schneiden und Bilder bearbeiten können.

Kamerakind: Was wollt ihr mit dem Video rüberbringen?

Murxen: Der erste Zweck des Videos ist, auf uns aufmerksam zu machen. Der erste ist eigentlich der Wichtigere und das ist, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Im Fernsehen läuft eigentlich fast nur scheiße. Ich habe deswegen auch keinen Fernseher. Auf You Tube könne wir Sachen, die wir besser finden, veröffentlichen. Zum Beispiel Giovanni Pecorini. Das ist ein Film mit schönen Bildern. Im herkömmlichen Fernsehen achtet niemand mehr darauf, wie die Bilder aussehen.

Kamerakind: Wie seid ihr auf den Namen Pecorini gekommen? So heißt doch eigentlich der Parmesankäse?

Lionel: Wirklich? Das ist der Spitzname von unserem Saxophonisten geworden. Er ist leidenschaftlicher Italienurlauber. Deswegen hat er sich irgendwann selbst einen italienischen Spitznamen gegeben. Er spielt die Hautrolle in der Geschichte.

Kamerakind: Euer neues Album heißt „La Famille“. Seht ihr euch schon als Familie?

Murxen: Wir sind acht Musiker und eine große Crew. Am Anfang kracht es da wie die Sau. Man streitet sich auch heute noch, aber jeder hat seine Rolle gefunden. Und natürlich haben wir da die Band-Mami und die Saubuam. Wie in jeder Familie gibt es verschiedene Rollen. Die sind klar definiert und man akzeptiert sie mittlerweile. Warum wir uns mittlerweile als Familie sehen: In einer Familie kann es auch krachen, aber man bleibt eine Familie. Man trennt sich nicht.

Kamerakind: Euer neues Album ist an manchen Stellen etwas ruhiger als die Vorgänger. Wie kam das?

Lionel: Wir machen immer das, auf was wir Bock haben. Über das Jahr wird Stoff gesammelt. Und komischerweise werden bei unserer Band immer eher ruhige Songs und Balladen geschrieben. Man muss eher mit Nachdruck sagen: ,Jungs, wir müssen was lustigeres machen. Wir sind eigentlich eine lustige Band. Wenn wir auf die Bühne kommen, wollen die Leute feiern und wir auch.` Wir spielen auf dem Konzert gar keine Balladen. Auf dem Album wären es eigentlich nur Balladen, aber durch viel Nachdruck gibt es auch schnellere Nummern.

Jetzt kommt Sam dazu.

Kamerakind: Sollen die Texte der Lieder lustig sein?

Sam: Es ist nicht so, dass wir pauschal sagen, unsere Texte sollen nicht lustig sein. Es gibt schon so Texte, die lustige Stellen drinnen haben, wo man so ein bisschen kichern könnte. Aber es ist eigentlich nicht so, dass wir eine „Lustig-Band“ sind.

Murxen: Das lustige ist, dass Lionel vorhin gesagt hat, wir sind eine lustige Band.

Sam: Das ist zum Beispiel ist lustig. Aber hat nichts mit den Texten zu tun.

Lionel: Wir sind ja nicht clownesk oder machen Kinderlieder. Der Sam kann zum Beispiel echt seriöse, gute, tiefe Texte schreiben und das macht er auch gerne. Und das ist auch gut für das Album, damit es ein bisschen Content hat. Und dann gibt es auch Partylieder, wo wir sagen: ,Hey, feier hier, feier da! Schöne Frau da, schöner Mann hier! …

Murxen: … Tut euch zusammen, macht Kinder und seid schön!` Ihr merkt schon, wenn ihr fragt: ,Was seid ihr für eine Band?` Dann bekommt ihr fünf verschiedene Antworten. Und wenn jetzt hier noch alle da wären, dann kriegt ihr wahrscheinlich 16 verschiedene Antworten, weil jeder zwei Meinungen hat, was wir für eine Band sind und das spiegelt sich in unseren Alben wieder. Die sind alle komplett verschieden. Wir kriegen einfach nicht eine Linie rein und das ist wahrscheinlich unsere Linie.

Kamerakind: Ist es schwierig, die Tourneen mit der Familie und den Freunden hier zu vereinen?

Lionel: Ja klar, die Freundin freut sich natürlich nicht, wenn man auf Tour ist. Aber man bringt ja auch Geld oder Essen auf den Tisch und das ist nun mal unser Job. Wir müssen schauen, dass wir den Frauen klarmachen, dass das unser Lebensstil ist und man sich arrangieren muss.

Murxen: Wir lernen ja unsere Freundinnen meistens auch nur da kennen, wo wir sind: Also auf Tour. Und meistens sind das dann Fernbeziehungen.

Kamerakind: Was passiert, wenn einer von euch heiratet?

Sam: Wir hatten drei Hochzeiten letztes Jahr. Unser Tontechniker, unser Bassist Benni und unser Sänger Tom. Man merkt auch wir werden älter. Es gab drei Hochzeiten und zwei Kinder. Und wird bald noch ein Kind geben. Da respektiere ich auch unseren Sänger sehr. Er spielt im Jahr 100 Konzerte, ist unterwegs und hat trotzdem eine Familie zuhause. Das ist schon ein Spagat.

Kamerakind: Habt ihr auch noch andere Berufe?

Murxen: Klar! Wir verdienen schon Geld mit Jamaram, aber noch nicht genug. Deswegen hat jeder noch andere Jobs, die er unter der Woche machen muss. Sam zum Beispiel kommt gerade aus Kochel…

Sam: Ich bin Moderator beim Bayerischen Rundfunk. Kennt ihr die on3 Startrampe? Da moderiere ich. Murxen ist Schauspieler, Lionel ist Musiklehrer und Produzent. Dann haben wir noch zwei Musiklehrer in der Band und einen Saxophonbauer. Und einer wird jetzt Arzt.

Bald folgt der zweite Teil des Interviewes. Bis dahin könnt ihr schon mal das Konzert von Jamaram in München am 19. Oktober im Backstage in euren Terminkalender notieren und den Film Giovanni Pecorini anschauen.

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Interview: Milena Vucinic und Laura Stecher

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