Good Luck, Kultur

Für Gin brannten wir schon immer

Mario Lehlbach
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Irgendwo in einer Straße hinter der LMU befindet sich ein weißes Tor. Wenn man hindurchschreitet gelangt man auf einen Hinterhof. Dort ändert sich plötzlich der Geruch. Ein leichter Wacholderduft liegt in der Luft. mucbook verlost 3×1 Flasche “Lion’s Vodka”. Einfach eine Email an goodluck@mucbook.de. Einsendeschluss ist 12.12.2012. Mitten in der Stadt wird Schnaps gebrannt. mucbook hat sich das Ganze mal näher angeschaut und die “The Duke” Destillerie besucht.

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Interview mit Maximilian Schauerte, einem der beiden Gründer

mucbook: Wie seid ihr zu der Idee gelangt eine eigene Destillerie zu eröffnen?

Schauerte: Wir sind bekannt für unseren Gin, den wir vor knapp vier Jahren auf den Markt gebracht haben. Die Destillerie ist ungefähr vor fünf Jahren entstanden. Das alles braucht natürlich eine gewisse Vorlaufzeit. Wir sind beide begeisterte Hobbybrenner und das hat uns dann auf den Trichter gebracht eigenen Gin herzustellen. Das hat alles im sehr kleinen Bereich angefangen und hatte noch sehr viel mit alter Handwerkskunst zu tun. Heute sind natürlich modernere Mittel hinzugekommen. Schon in unserer Studienzeit haben wir mit kleinen Destillen herumexperimentiert. Für Gin brannten wir schon immer.

mucbook: Warum dann mitten in München?

Schauerte: Das war von Anfang an Teil der Grundidee. Es ist zwar mit größerem Aufwand verbunden, vor allem im finanziellen Bereich und aktuell kommt Platzmangel hinzu, jedoch genießen wir die zentrale Lage. Es bekommt dadurch einen eigenartigen Charakter, da es auf den ersten Blick wenig Sinn macht in der Stadt solch eine Produktionsstätte einzurichten. Außerdem bieten wir jede Woche eine Führung durch unsere Räume an und sind so auch ein Teil der Stadt. Und die Barkeeper können vorbeikommen und verkosten. Damit ist das Produkt nicht nur ein einfaches Produkt aus dem Handel, sondern man kann sich vor Ort ein Bild von der Produktion machen.

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mucbook: Wie entsteht der Gin?

Schauerte: Der Wacholder ist die wesentliche Geschmackszutat. Neben Koriander, Lavendelblüten und Zitronenschalen kommen bei uns auch Hopfen und Malz in den Gin, das ist zum einen der bayerischen Tradition geschuldet, zum anderen tut es dem Gin unglaublich gut und wir können uns einen hohen Alkoholwert erlauben. Bei der Herstellung gibt es nun zwei entscheidende Schritte: die Mazeration und die Destillation. Die Mazeration ist die “Aussaugung” der Kräuter und Gewürze durch hochprozentigen Alkohol. Das Ganze wird beheizt und dann wird der Alkohol mittels des Druck hochgeschoben. Das Alkohol-Wasserdampf-Gemisch nimmt dann den Weg durch die Anlage und wird immer feiner. In einer Spirale läuft es dann wieder abwärts und wird abgekühlt. Am Ende kommt ein Kondensat mit etwa 85 Volumenprozent heraus, welches die Grundlage für die weitere Verarbeitung bildet. Der nächste Schritt ist die sogenannte “Hochzeit”. Dabei kommt der Alkohol und mit Wasser zusammen und der Gin wird auf 45 Volumenprozent heruntergesetzt. Nun ist der Gin fertig.

mucbook: Wie geht es weiter?

Schauerte: Nach einer Lagerung von sechs Wochen kann der Gin abgefüllt werden. Eine längere Lagerung macht keinen Sinn, da er nicht wie z.B. Rum Aromen eines Barriquefasses aufnimmt. Generell wollte wir einen sehr ursprünglichen Gin kreieren, der natürlich trotzdem einzigartig ist und klar aus der Masse heraussticht. Viele gehen da eine nahe Verwandtschaft zum Wodka ein, dass wollten wir nicht. Unser Gin ist zwar sehr kernig und würzig, dennoch mild. Dafür benötigen wir kein Gramm Zucker, denn das Malz bringt die Milde.

mucbook: Findet die Abfüllung auch im Haus statt?

Schauerte: Das passiert alles im Keller. Die Flaschen werden ausgewaschen und dann von Hand gefüllt. Geschlossen werden sie mit einem Korken. Am Ende kommt noch ein Etikett auf die Flasche und ab dann ist der Gin bereit.

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mucbook: Euer Gin unterscheidet sich gleich auf den ersten Blick von einigen anderer Hersteller. Wie kommt es zu der Flaschenform?

Schauerte: Wir wollten beim Gin etwas ganz klassisches. Wir haben angefangen eine Flasche zu verwenden, die ein wenig einer Apothekenflasche ähnelt. Man soll auch an der Flasche gleich die Qualität erkennen. Daher haben wir eine sehr solide Flasche gewählt, die auch eine bestimmte Haptik erfüllt. Ein gewisser Wiedererkennungswert ist da vorprogrammiert.

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mucbook: Ganz neu dazugekommen ist der Wodka. Finden sich auch da “bayerische” Zutaten wieder?

Schauerte: Auch beim Lion’s Wodka spielen Hopfen und Malz eine ganz entscheidende Rolle. Außerdem sind vier Getreidesorten die Hauptzutaten: Weizen, Roggen, Gerste und Dinkel. Auch beim Wodka sind wir wieder zu ganz klassischen Sorten wie den russischen und polnischen Wodkaarten zurückgekehrt um dann etwas eigenes daraus zu machen. Genauso wie beim Gin haben wir hier einen hohen Prozentsatz von 42 Prozent.

mucbook: Abschließende Frage: Wie trinkst du deinen Gin am liebsten?

Schauerte: Vorneweg: Sowohl Gin als auch Wodka sind bei Zimmertemperatur und pur am besten. Sehr gut ist die klassische Gin Tonic Varianten, aber auch Gin Fizz, da bei beiden der Gin gut zur Geltung kommt. Aber auch Martini funktioniert mit Gin und Wodka ausgezeichnet.

Wer Lust auf den neuen Wodka bekommen hat, hat Glück! mucbook verlost 3×1 Flasche “Lion’s Vodka”. Einfach eine Email an goodluck@mucbook.de. Einsendeschluss ist 12.12.2012.

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