Kinogucken

Zurück in die Zukunft

Thomas Empl

X-Men: Zukunft ist Vergangenheit lässt sich am besten mit zwei Worten beschreiben: Völlig größenwahnsinnig. Der bereits siebte X-Men-Film vereint die Helden der Original-Trilogie (Ian McKellen, Patrick Stewart, Hugh Jackman) mit denen des Prequels First Class (Michael Fassbender, Jennifer Lawrence, James McAvoy), schmeißt noch ein paar weitere Hochkaräter dazu (zum Beispiel den ziemlich besten Freund Omar Sy oder Tyrion Lannister Peter Dinklage) und bringt so ein geradezu verrücktes Schauspielerensemble zusammen. Dazu ist er gleichzeitig Nachfolger der Vorgeschichte sowie Vorgeschichte des Originals. Wie das möglich ist? Zeitreisen. Natürlich.

Wolverine,-Magneto,-Xavier

Kann man aus all diesen Zutaten überhaupt einen halbwegs sinnvollen Zweistunden-Blockbuster machen? Bryan Singer, Regisseur der ersten beiden X-Men-Filme, kehrt für dieses schier unmöglich wirkende Unterfangen zurück. Und macht eines sehr richtig: Er versucht gar nicht erst, seine Geschichte groß in der Realität zu verankern oder von fehlerhaften, menschlichen Helden zu erzählen. Nein, dies ist eine Welt, in der Football-Stadien durch die Gegend fliegen.

Singer hat nichts als Liebe für sein Universum und schmeißt alles hinein, was geht. Dutzende Mutanten treten auf, sogar neue werden eingeführt, an jeder Ecke gibt es Gastauftritte und Spielereien. Klar bleiben so einige Charaktermotivationen etwas auf der Strecke: Fassbenders Magneto kann sich beispielsweise nicht so ganz entscheiden, auf welcher Seite er steht. Manche Helden (z.B. Halle Berrys Storm) bekommen gar nur ein paar Minuten im Scheinwerferlicht. Aber der Kern der Geschichte ist erstaunlich dicht erzählt, der Größenwahn artet nicht in Ausuferung aus.

Hugh-Jackman

Ist man kein Fan, der immer weiß, wer gerade auf wen anspielt, ist Days of Future Past (so der elegantere Originaltitel) manchmal etwas weniger als die Summe seiner Teile. Nicht immer springt der Funke über. Aber dennoch lässt sich fast in jeder Einstellung erkennen: Das hier ist ein Blockbuster, der mit Begeisterung gemacht ist. Hier hatte jemand Spaß daran, sich seine Kindheitsphantasien zu erfüllen.

Ob es überhaupt möglich ist, all die Filme unterschiedlicher Entscheidungsträger sinnvoll zusammenzuführen? Singer kommt dem zumindest ziemlich nahe.

(Kinostart ist der 22.05.14, in 2D oder 3D, das den Aufpreis nicht wert ist)

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(Bilder von: www.xmen-zukunftistvergangenheit.de)

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