Münchenschau, Stadt

Wohnsituation – München auf Platz 1

Die GBI AG (Gesellschaft für Beteiligungen und Immobilienentwicklungen) hat das diesjährige Ranking zur Anspannung auf dem Immobilienmarkt für Studenten herausgegeben. Auf Platz 1 liegt, wie auch im letzten Jahr, München. 

Man betrachtet die Zahlen und hat sofort die unzähligen Baustellen im Kopf, die Wohnhäuser entstehen lassen, die sich kein Student wird leisten können. Luxussanierer, Gentrifizierer und Makler sind die erklärten Feinde der Studentenschaft im Kampf um Wohnraum. Dabei scheint die Stadt sich deutlich auf eine Seite geschlagen zu haben. Statistiker der Immobilienentwickler von der GBI haben eine Maßzahl zur Bewertung der Anspannung auf dem Wohnungsmarkt entwickelt und so haben wir es nun schwarz auf weiß: In München herrscht die größte Anspannung.

Gegenüber dem letzten Jahr konnte die Stadt München nochmals 3 Punkte auf der Anspannungsskala gutmachen und liegt damit nun bei 79 von 100 Punkten. Dass München eine Miethölle ist und Studenten davon am stärksten betroffen sind, weiß so gut wie jeder. Die Studie bringt aber die genauen Faktoren auf den Punkt.

– Münchens Mietpreis liegt durchschnittlich bei 13,40 €/qm. Gesamtdeutscher Durchschnitt sind 7,20 €/qm

– Ein WG-Zimmer in München kostet durchschnittlich 490€ im Monat. In allen Hochschulstädten liegt der Preis im Durchschnitt bei 300€

– Jedes Jahr ziehen 21.000 Menschen zwischen 18 und 29 Jahren neu in die Stadt

– Die Anzahl der Studierenden in München liegt über 100.000, Tendenz steigend

– Die Anzahl der Studierenden aus anderen Ländern liegt bei 14,8% und ist damit gegenüber dem Durchschnitt der 81 anderen untersuchten Hochschulstädte mit 11,4% deutlich erhöht

– 10,95% der Studierenden wohnen in Wohnheimen. Das ist gegenüber den anderen Universitätsstädten nur geringfügig mehr

 

Das alles sind Faktoren, die der Stadt seit mehreren Jahren bekannt sein dürften, die aber die Entscheidungen für Bauprojekte kaum beeinflussen. München ist eine der beliebtesten Städte für junge aufstrebende Menschen, die auf der Suche nach Bildung sind. Unterstützung erfahren sie dabei kaum, sondern im Gegenteil. Sie müssen tief in die Tasche greifen. Und das nicht nur beim Wohnen. Das verstärkt die Abhängigkeit von der Schichtzugehörigkeit und treibt die Ungleichheit in München weiter voran.

 

*alle Angaben entnommen aus dem Bundesweiten Ranking aller Hochschulstädte 2014 durch die GBI AG

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