Kultur, Nach(t)kritik
9 Sekunden: Schall im Schilf
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Es ist eines der am meisten gehyptesten Events des Jahres. Schall im Schilf veranstaltet von Kellerkind.
Ganze 9 Sekunden hat es gedauert, bis die 2.500 Tickets durch die Weiten des Internets vertickt waren. Tränen und Wutausbrüche, ob der Hoffnungslosigkeit, Tickets zu ergattern inklusive.
Erwartungsvoll betreten wir gegen 13 Uhr das Gelände. Schon von weitem sind die fetten Beats der Funktion One zu hören (ohne wird eine Veranstaltung gar nicht mehr ernst genommen, weswegen sie auch hier im Vorfeld extra beworben wurde). Es läuft chillige Mucke – erstmal warm werden – der Geruch von Gras steigt in die Nase. Festival-Flair!
Ins Auge fällt sofort die sehr liebevoll aufbereitete Location. Hier hat sich jemand wirklich Mühe gegeben, eine angenehme Atmosphäre zu gestalten. Die perfekte Location für einen chilligen Nachmittag mit den Freunden.
Ein klares Thumbs-Up gibt es auch für die Stände von Lemon Aid und Viva con Aqua. Es ist schön zu sehen, dass der wohltätige Gedanke sich auch auf solchen Events etabliert und damit alle Kritiker Lügen straft, die in Open-Air Veranstaltungen lediglich einen Drogensumpf für postpubertäre Teenies sehen, deren einziges Ziel darin besteht, neue Sphären der Bewusstlosigkeit zu erreichen.
Der Nachmittag schreitet voran. Freudig erregt warten wir auf DEN Track, der uns auf die Tanzfläche zieht. Ihr kennt das! Die Stimmung heizt sich auf, die Erwartung steigt und jeder freut sich auf den Zeitpunkt, sich selber in die Meute zu schmeißen und abzuraven. Wir beobachten die Masse, aber so wirkliche Tanzlaune scheint nicht aufzukommen. So stürzen wir uns trotzdem semi motiviert ins Getümmel, um das Ganze mal aus der Nähe zu beobachten. Das Ergebnis ist etwas enttäuschend. Irgendwie schaffen die DJ’s es nicht (zumindest bis zu unserem Abgang um 21 Uhr), so richtig Stimmung aufkommen zu lassen.
Schade, schade.
Fazit: Sicherlich ein netter Nachmittag und einbrechender Abend trotz einem, sagen wir mal, bescheidenen Line Up.
Nichtsdestotrotz ein fetter Respekt an die Kellerkinder für dieses Event. Das nächste Mal bitte nachmittagstaugliche Musik (weniger ‘Palais-8-Uhr-früh-auf-die-Fresse-Sound’).
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