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Crowdfunding-Plattform place2help ermöglicht gute Projekte in München

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Hattest du auch schon mal eine richtig gute Idee, die München noch lebenswerter machen könnte? Mir kam gestern im Englischen Garten zum Beispiel so ein Gedanke: Zwischen den Bäumen hatten Leute neben mir Hängematten gespannt. Das hat sehr entspannt ausgeschaut, und ich hätte sowas natürlich auch gerne gehabt. Meine Idee: Ein Hängematten-Portal, auf dem getauscht, verliehen und verschenkt wird.

Wahrscheinlich gab es die Idee schon – ist aber am Ende am Geld gescheitert. Zumindest die Finanzierung sollte in München kein Problem mehr sein. Seit letzter Woche gibt es hier nämlich place2help – eine Crowdfunding-Plattform, extra für gute Projekte.
Gründerin Alexandra Partale erklärt, wie place2help funktioniert.

Place2helpFoto: Marcus Schlaf, 16.07.2015gespeichert unter

Die place2help-Crew: Alka Celic, Dennis Darko und Alexandra Partale (v.r.).

Was brachte dich auf die Idee zu place2help? Gab es einen persönlichen Schlüsselmoment?

ALEXANDRA: Ja, kann man so sagen, dass es einen Schlüsselmoment gab. Nämlich als ich über einen Freund zum ersten Mal von Crowdfunding als Finanzierungsinstrument gehört habe. Zufälligerweise war dieser Freund Geschäftsführer der ersten deutschen Crowdfunding-Plattform Sellaband, die 2010 gestartet ist. Mich hat die Möglichkeit sofort begeistert, mithilfe der Crowd aus Ideen Wirklichkeit werden zu lassen. Von da an war es meine Mission, die Potenziale des Crowdfunding für Städte und Regionen zu erschließen. Ursprünglich komme ich nämlich aus dem Bereich Tourismus- und Regionalentwicklung und habe in diesem Kontext viele tolle Ideen in der Schublade verschwinden sehen, die mithilfe der lokalen Crowd vielleicht auf die Straße gekommen wären.

Welche Projekte können sich bei place2help anmelden?

ALEXANDRA: Die Projekte müssen lokale Ausstrahlung haben und eine gesellschaftlichen Wert schaffen. Das kann dann ganz viel sein. An den Start gegangen sind letzte Woche beispielsweise ein mobiler Fahrrad-Reparaturservice, ein Food-Truck für München oder eine App, die Bürgern helfen soll, einfach und unbürokratisch ihre Stadt mitzugestalten. Wir haben den Rahmen relativ weit gesteckt, damit keine guten Ideen durchs Raster fallen. Die größte Hürde sind dann wir. Wenn das Projekt meine Kollegin Alka und mich überzeugt hat, darf es auf die Plattform.

Gibt es ein Projekt, das dir besonders am Herzen liegt?

ALEXANDRA: Launch-Projekte sind ganz unterschiedlich und jedes für sich hat seinen eigenen Wert für München. Besonders freuen würde es mich, wenn wir es mit der Münchner Crowd schaffen würden, einen Migranten als Montessori-Betreuer für Senioren auszubilden. Denn das Projekt schafft einen doppelten gesellschaftlichen Nutzen – es bietet einem Menschen mit Migrationshintergrund eine Perspektive und setzt wichtige Impulse im Bereich Pflege, wo mehr Qualität dringend Not tut. Aber auch das Projekt „NO LIMITS“ liegt mir am Herzen, eine Bildungsplattform für benachteiligte Münchner Jugendliche, die in der Vergangenheit schon bewiesen hat, dass man mit einem innovativen Konzept in Münchner Brennpunkten viel bewegen kann.

Welche Projekte gibt es, bei denen die Idee von gemeinschaftlichen Engagement und Zusammenarbeit von Privatpersonen und Kommunen, schon geklappt hat?

ALEXANDRA: Das spektakulärste Crowdfunding-Projekt in diesem Bereich ist die Luchtsingel Brücke in Rotterdam. Die Brücke verbindet zwei Stadtviertel und dient der Revitalisierung innerstädtischer Infrastruktur. Die Crowd konnte durch den Kauf von Brückensegmenten über die Höhe ihres finanziellen Engagements selber entscheiden.

Was ist die Besonderheit an dem place2help Crowdfunding-Modell?
ALEXANDRA: place2help ist die erste Crowdfunding-Plattform, die sich konsequent an den Bedürfnissen von Städten und Regionen orientiert und die „Projekte für mehr Lebensqualität“ in den Mittelpunkt stellt. soll zu einem virtuellen Ort werden, der lokales Engagement sichtbar macht und bündelt, ein Ort, der eine Identifikationsbasis für Bürgerinnen und Bürger bietet. Dafür werden wir place2help über verschiedenste Kanäle bewerben und die Botschaft verbreiten, dass man „gemeinsam Großes bewegen“ kann. Geplant sind ferner Offline-Formate zur Vernetzung und um bestimmte Schwerpunktthemen für München voranzubringen. Eine Besonderheit ist außerdem, dass die Crowd auf place2help von der Idee bis zur Umsetzung des Projektes involviert wird. Wir verstehen uns deshalb nicht nur als Crowdfunding-Plattform, sondern auch als umfassendes Partizipationsinstrument. Nicht unerwähnt bleiben sollte außerdem das unkonventionelle Modell, place2help München zu etablieren, nämlich als eine Art bottom-up-Initiative, die durch engagierte Münchner Unternehmen finanziell getragen und unterstützt wird. Ohne unsere Partner wäre place2help München nicht möglich.
Foto Leopoldstraße: Stefan Weber, (c) Polarstern
Foto place2help: (c) place2help

zuerst veröffentlicht unter www.polarsten-energie.de/blog

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