Stadt

Bits&Pretzels mit Network&Knowhow

Philomena Poetis

Auf der dreitätigen internationalen Start-Up-Konferenz für Gründer, Unternehmer und Investoren in München, Bits&Pretzels hat jeder der 3600 Teilnehmer zwei Hauptziele – Verbessere dein Netzwerk und erweitere dein Wissen.

Die Bits&Pretzels Organisatoren und Gründer Andreas Bruckschlögl, Dr. Bernd Strom und Felix Haas stellen sicher, dass für beide Ziele einiges geboten wird. So kann man sich gleich zu Beginn des Messeevents auf dem Gelände der Messe Riem über die neuesten Start-Ups informieren und mit Gründern ins Gespräch kommen, die zur ihren Ideen und Konzepten engagiert Rede und Antwort stehen.

So bietet springup beispielsweise Produktenwicklern eine Plattform, auf der Endverbraucher Produkte testen und diese – neben dem erwünschten Feedback an die Entwickler – ihren Freunden via Facebook und Co. weiterempfehlen können. Firmen, die keine eigene Rechtsabteilung besitzen und hohe Anwaltskosten meiden möchten, können ihr juristisches Anliegen über Jurato klären lassen, da sich über diese Plattform eine Vielzahl von qualifizierten Anwälten um einen Auftrag bemühen. Und während ich mir beim Berliner Start-Up-König Koffein (Kaffee-Catering für Events) meinen Cappuccino bestelle, erfahre ich vom Londoner Unternehmen Crozdesk, wie Software und App-Lösungen ein Unternehmen verbessern können. Bei der Frage wie MUCBOOK technisch aufgebaut ist, kann ich nur mit Nicht-Wissen glänzen und verliere dadurch leider schlagartig das Interesse meines Gegenübers.

Mikkel Svane, CEO und Gründer von Zendesk, erklärt in einer perfekten Mischung aus Witz und Expertise, wie sich eine Clique von drei rauchenden und saufenden Jungs aus Kopenhagen, in ein börsennotiertes und international agierendes Softwareunternehmen mit Sitz in San Francisco entwickeln konnte, die Unternehmen wie Uber, AirBnB und Dropbox zu ihren Erfolgen verhalf.

 

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Die Sport-App Runtastatic hingegen hat sich – auf Grund fehlender Finanzierung – allein durch die Weiterempfehlung ihrer Nutzer auf SocialMedia-Plattformen als Unternehmen etablieren können. Mit über 150.000 App-Downloads am Tag hat Runtastic über die Jahre immens an Markenwert gewonnen; so viel, dass im August dieses Jahres das Unternehmen für einen Marktwert von 220 Millionen Euro an Adidas verkauft wurde. Ein Zitat, das Mit-Gründers Florian Gschwandtner besonders am Herzen liegt:

Don’t let anyone tell you you’re too young to accomplish something – A baby shark is still a fucking shark“.

 

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GoButler setzt auf den Bekanntheitsgrad von Joko Winterscheidt, der den Butler-Service durch Tweets auf Twitter, Instagram und Facebook an den Kunden bringen soll. Etwas mehr Inhalt und etwas weniger Showeinlage hätten dieser Präsentation durch Joko höchstselbst sicher gut getan, aber dafür hat Ideengeber Navid Hadzaad Joko ja nicht engagiert.

Während Adidas-CEO Herbert Hainer von der Notwendigkeit einer inspirierenden und begeisternden Marke spricht und erklärt, dass 40-50% des Adidas-Werbebudgets für Social Media ausgegeben werden, fährt RoboSavvy-CEO Limor Schweitzer einen Roboter auf die Bühne, der das Gesicht seines Gegenüber mit einer Kamera fixieren und verfolgen kann – der Selfie-Stick auf Rädern.

Neben all dem internationalen Input ist der Münchner Flair nicht zu vergessen. Die ganze Konferenz ist inspiriert von bayerischer Tradition und der Wiesn und so gibt es keinen Vortragenden – und sei er auch extra aus Silicon Valley eingeflogen – der keine Lederhosn oder Dirndl trägt. Auch Schirmherrin Ilse Aigner und der 2. Bürgermeister Josef Schmid betonen, dass sie München als neues Start-Up-Zentrum etablieren wollen. Neben dem Aufbau des Münchner Kreativquartiers in West-Schwabing, welches Wohnen und Arbeiten mit Kunst, Kultur und Wissen verknüpfen soll und Platz für Jungunternehmer zu bezahlbaren Preisen schafft, launchen Wirtschaftsministerin Aigner und Bürgermeister Schmid die Plattform Munich Startup, ein Online-Portal für die bayerische Landeshauptstadt.

Das finale Treffen im eigens komplett für die Start-Up-Szene reservierten Festzelt Schottenhamel ermöglicht ein letztes Mal das Kontakteknüpfen mit namhaften und interessanten Persönlichkeiten bei Bier, Brezn und Festzeltmusi und ja, es ist eindrucksvoll ein ganzes Zelt für eine solche Konferenz zu reservieren – die Stadt meint es ernst!

Eine solch beachtliche Netzwerk- und Experten-Konferenz für junge Unternehmen in München auf die Beine zu stellen, ist eine großartige Leistung und die große Teilnehmerzahl spricht für sich. Persönlich haben mir kreative Geschäftsideen zu unseren aktuellen Herausforderungen im sozialen und Integrations-Bereich gefehlt, denn ein wesentliches Plus der Szene sehe ich in der Flexibilität und Schnelligkeit. Somit bin ich gespannt was die Bits&Pretzels im Frühjahr 2016 liefern wird, denn die Teilnehmer werden sicher nicht aufhören zu kreieren und zu entwickeln.

 

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1Comment
  • vishal aandr
    Posted at 10:05h, 22 November

    Great Post. Thanks for sharing the info.

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