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Bist du Intendant?
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Innerhalb weniger Minuten muss das Ergebnis jahrelanger Feinarbeit und Anstrengung auf der Bühne präsentiert werden. In einer Verkaufssituation, in der nichts dem Zufall überlassen ist, wird eine Fiktion feilgeboten: das bestmögliche Spiel. Im Angebot steht der eigene Ausdruck, der Körper als Projektionsfläche, die Fähigkeit, jemand anderes zu werden. „Das Vorsprechen“ in den Münchner Kammerspielen ist Ernst und Spiel zugleich.
Jeden Herbst reisen Intendanten und Dramaturgen herum, um die Vorsprechen der Abschlussjahrgänge der Schauspielschulen zu bewerten. Wenn Sie erfolgreich waren, wird den Absolventen am Ende ein Tauschgeschäft angeboten: Du gibst mir deine Suggestionskraft, und ich zahle dir deine Miete. Diese hoch konzentrierte Vorsprechsituation, die jahraus jahrein hinter verschlossenen Türen stattfindet, wird nun selbst zum Schauobjekt.
Gemeinsam mit den Profis aus Intendanz und Dramaturgie dürfen wir, die Theaterzuschauer, beim diesjährigen Intendantenvorsprechen der Otto Falckenberg Schule auf die Essenz der jahrelangen Schauspielausbildung blicken. Der Regisseur Boris Nikitin setzt das Ritual als Readymade in einen neuen Kontext und verwischt dadurch die Grenzen zwischen Arbeit und Fiktion, sowohl auf der Bühne als auch im Publikum. Wer ist Profi und wer Laie? Wie schaut man richtig? Und wessen Urteil stimmt am Ende?
„Das Vorsprechen“ in den Münchner Kammerspielen:
3. Nov, 18 Uhr
4. Nov, 20 Uhr
5. Nov, 20 Uhr
17. Nov, 20 Uhr
19. Nov, 20 Uhr
Tickets gibt’s hier.
Fotocredit: Judith Buss (Header)
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