Kultur, Nach(t)kritik

Kommt ein Schulz in den Zirkus…

MUCBOOK Redaktion

Oliver Marc Schulz, der alte Teufelskerl.

Krasser Typ, krass lustig, krass begabt. Noch ein Adjektiv vielleicht?! Krass entertaining!

Wo sonst Hunde auf Seerobben reiten und weiße Pferde durch die Manege tänzeln, sorgt der 42-Jährige auf seiner „Feelings aus der Asche“-Tour für Familienfeier-Stimmung. Zur Begrüßung der obligatorische P1-Witz und warme Worte an seine Fernseh-Ficki-Ficki-Fans: „Wenn ihr Euch damit abfindet, dass das hier heute nicht wie bei ,Circus HalliGalli‘ ist, wird es trotzdem ein guter Abend“. Er sollte Recht behalten.

Aufmerksame Hörer seiner Radioperle „Sanft und Sorgfältig“ wussten (leider) eh schon, wie die Show wird:

„Die Hits feier’ ich am Schluss ab. Am Anfang paar sperrige Geschichten, dann gibt’s ne Leinwand, ich zeig’ paar kleine Filme. Dann gibt’s so ne Instrumentalnummer, die ich selber gar nicht so gerne mag, aber die wir spielen müssen, um ein bisschen künstlerisch erhaben dazustehen. (…) Zum Ende hin machen wir 15 Minuten Gute Laune, dann fällt das gar nicht auf, dass wir zwei Stunden die Leute voll gebrochen haben mit traurigen Songs.“

Tja, und genau so war’s auch. Nur viel besser und schöner und toller und auch gar nicht so arrogant, wie das Zitat vermuten lässt.

Was auch an Schulz‘ Band liegt. Liedermacher-Genie Gisbert zu Knyphausen am Bass, Arne Augustin am Keyboard, Ben Lauber am Schlagzeug und Tomte-Mitglied Dennis Becker an der Gitarre. Für eingefleischte Fans (Hallo, erste Reihe!) kein neues Gesicht, war Becker doch schon 2006 bei „Olli Schulz und der Hund Marie“ dabei.

Keine schlechten Jungs. Die weibliche Komponente der Band, die Australierin Kat Frankie, übertrumpft sie trotzdem alle. Dauert wahrscheinlich nicht mehr lange und die gute Dame kehrt dem Background  den Rücken zu und füllt selbst die Hallen. Wenn das nicht klappt, kann sie immer noch Sarah Kuttner-Double werden.

Schulz selbst gibt das Überraschungs-Ei und sorgt neben seinen Songs zwar nicht für Spannung, aber für Spaß und Spiel. Konfetti-Kanone inklusive. Schulz ist durch und durch Show-Mensch, seine Ansager und Anekdoten manchmal besser als seine Songs.

Vermutlich könnte er auch zwei Stunden über seine Leidenschaft für Labskaus philosophieren, die Menge feiert den Mann so oder so.

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Noch nie habe ich jemanden um einen Stehplatz beneidet. Da schon.

Schlussendlich bleibt nur noch eines zu sagen: Oliver Marc Schulz hat München geowned. #rasiert

 

Fotocredit: Stefanie Manna

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