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„LEIDENSCHAFT“ – Das Filmfest beginnt mit dem Kartenverkauf

Heute beginnt der Kartenvorverkauf für einen vielversprechenden Filmmix, der die regnerischen Wetteraussichten schon fast verhandelbar macht. Mit 207 neuen Filmen aus 62 verschiedenen Ländern erblüht sich ein wahrer Blumenstrauß aus Zelluloid, darunter befinden sich 47 Uraufführungen und die ein oder andere Deutschlandpremiere.

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Dass Maren Ades jüngst gefeierter wie vercannester Film „Toni Erdmann“ das diesjährige Filmfest eröffnen wird, ist schon länger bekannt. Letzte Woche wurde der Rest des Programms präsentiert, die einen wohl lieber ins Kino als zum Public Viewing ziehen werden. Apropos: Public Fussball-Film-Viewing gibt’s in der Zeit am Flughafen, wo das Filmfest eine Reihe Fußballfilme zeigen wird.

Zurück in die Kinos – beginnen wir protzig:

Allein „Neues Deutsches Kino“ versammelt 19 Weltpremieren, die sich zwischen „Polyamorie“ und „Sadomasochismus“ bewegen. Eine weibliche Sparte, wenn man bedenkt, dass fast die Hälfte der hier gezeigten Filme von Regisseurinnen stammen: Ana-Felicia Scutelnicu, Luise Brinkmann, Mareille Klein, Julia C. Kaiser, Anca M. Lazarescu, Maren Ade, Paola Calvo… von den Themen und Hauptrollen ganz zu schweigen…

GOSTER

Goster

Die beiden Schwester-Sparten „Neues Deutsches Fernsehen“ (hier werden Highlights wohl: Didi Danquarts „Goster“ oder Jan Bonnys „Über Barbarossaplatz“, oder der neue Dominik Graf „Zielfahnder–Flucht in die Karpaten“) und “Neue Deutsche Serie”, die schon länger draußen sind, schließen sich an neuen Perlen des Deutschen Films nahtlos an.
Meine persönliche Lieblingsreihe sind wieder die „International Independents“: Durchklicken lohnt sich, denn hier erhält man traditionell den größten Überblick über gegenwärtiges Filmschaffen, das einmal um den Globus reicht.

The Black Hen

The Black Hen

Im „Wettbewerb CineMasters“ wird es episch wie lyrisch, realistisch wie imaginär, es wird in elf Filmen der Versuch gestartet, Geschichte neu zu konstruieren, auf verschiedenen Ebenen: etablierte Kultregisseure treffen auf jüngere, die mit dem Beitrag ihren mindestens dritten Film produziert haben. Da sind unter anderem Claudio Giovannesi mit „Fiore“, Albert Serra mit „La Mort de Louis XIV“, Pablo Larraín mit „Neruda“ oder Alejandro Jodorowsky mit „Poesía sin fin“, sowie Asghar Farhadi mit „The Salesman“. Zum 5. Mal wird hier der Arri/Osram Award im Wert von 50.000 Euro verliehen.

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The Salesman

Weiterhin widmen sich 4 Sparten je einer Hommage:
– an Jacques Rivette, dessen Kurzfilme abgestaubt und als Rarität auf ihr Publikum warten
– an Ellen Burstyn, deren beste Rollen über die Leinwand flimmern, von Scorsese über Resnais bis Aronofsky
– an Bahman Ghobadi, von dem 10 Filme gezeigt werden
– sowie an einen der wichtigsten deutschen Regisseure, Christian Petzold (Jerichow 2008 oder Barbara 2012), dessen Werk in einer Retrospektive mit ihm als Ehrengast zur Schau gestellt wird.

Und dann ist da noch das Kinderfilmfest, das sich um die Filmsozialisation des Nachwuchses kümmert. Den Jugendlichen wurde sowieso gedacht und die Premiere des Finales der Edelsteintrilogie ins Festival geholt: „Smaragdgrün“.

Auf auf zum Planen und Karten kaufen!
Übersicht gefällig? Hier geht’s zum Komplettprogramm, hier zum Timetable.

Und wenn man das angesichts der Filmauswahl und -zusammenstellung leicht banal klingende Motto „Leidenschaft“ schließlich auf die Zuschauer überträgt, dann passt auch das wieder.
Filmfest München 2016
23. Juni – 02. Juli


Foto: Arianna

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