Aktuell, Kultur

Herbstnews: Neues Theater für München – HochX

“Wir kooperieren lokal, national und international.
Wir schaffen Nähe zwischen Künstlerinnen, Künstlern und ihrem Publikum.
Wir unterstützen in organisatorischen, technischen und künstlerischen Fragen.
Wir machen zeitgenössische Kunst für alle erlebbar.”

Im Herbst 2016 eröffnet das HochX, eine neue Spielstätte für Theater und Live Art in München. Im ehemaligen I-camp in der Entenbachstraße entsteht ein lebendiges Zentrum für die freie Szene der Stadt. Seit Anfang des Jahres kümmert sich das Team des HochX um Instandsetzung und Betrieb der seit 1993 von der Stadt München unterhaltenen Spielstätte. Mit einem abwechslungsreichen Programm aus Theater, Tanz, Performance und Musik startet das HochX am 17. September.

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22 Jahre lang betrieb der Theaterverein München die Spielstätte „i-camp/neues theater münchen“. Nach einer öffentlichen Ausschreibung wurde das Haus zu Jahresbeginn an ein neues Team übergeben. Träger ist nun der Theater und Live Art München e.V., die künstlerische Leitung haben Ulrich Eisenhofer, Ute Gröbel und Benno Heisel inne, die Geschäftsführung Susanne Weinzierl.

Wegen notwendiger baulicher und technischer Ertüchtigungen blieb das Haus zwischen Januar und September 2016 geschlossen – die sanitären Anlagen wurden erneuert und eine barrierefreie Toilette eingebaut. Zur Wiedereröffnung erwartet das Publikum nun ein einladend gestalteter Foyerbereich, der als zusätzlicher Veranstaltungort für kleinere Konzerte, Lesungen und Gespräche dienen wird. Auch der über 120 Jahre alte Theatersaal wurde instand gesetzt und bietet nun wieder Platz für bis zu 165 Zuschauer.

Das HochX ist eine Infastruktureinrichtung der Landeshauptstadt München und versteht sich als Plattform für alle Spielarten der Live Art – ob Schauspiel, Tanz, Performance, Musik oder Medienkunst. „Wir wollen das Potenzial der freien Szene entfalten und mehr Raum für das Neue, das Unbekannte schaffen“, sagt der künstlerische Leiter Benno Heisel. „Im Mittelpunkt stehen bei uns künstlerische Arbeitsprozesse. Uns geht es darum, Proben- und Aufführungsbedingungen zu verbessern und sichtbar zu machen, wie Künstlerinnen und Künstler in München arbeiten.“

Zu den Zielen gehört auch die Vernetzung der Kunstschaffenden über geographische und disziplinäre Grenzen hinweg und die Vermittlung zwischen Kunst und Publikum.


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Team HochX: v.l.n.r. Ute Gröbel, Ulrich Eisenhofer, Benno Heisel, Susanne Weinzierl

Das HochX möchte mit euch zusammen feiern.

Grenzüberschreitend ist auch das Eröffnungsprogramm. Zum Auftakt gibt es ein Dreierpaket aus Crossover-Performance, Musiktheater und Popkonzert: Das deutsch-polnische Tanzkollektiv inter:ference und die Münchner Performerin Ruth Geiersberger erzählen in „lost yesterdays“ vom Erinnern und Vergessen. Bei „Audiogramm. Eine Stadtteilkomposition“ nehmen uns die Regisseurin Clara Hinterberger und die jungen Komponisten vom Breakout Ensemble mit auf eine Klangreise durch die Au und schließlich packt das Soundbastel-Duo Joasihno bei seinem Konzert das Roboter-Orchester aus. Karten für dieses Programm gibt es hier.
Nachmittags, ab dem 18. September kann neben Kaffee, Kuchen und Live-Musik einen Blick hinter die Kulissen des Theaters geworfen werden. Der Eintritt dazu ist frei.
Mit der Eröffnung des HochX und dem städtischen Tanz- und Theaterfestival Rodeo erwartet München ein geballter Herbst der freien Szene mit vielen spannenden Impulsen für die Stadt.
Mehr Informationen findet ihr auf der Facebook-Veranstaltungsseite.

Mehr Raum für die Kunst

Das Theater in der Entenbachstraße 37 blickt auf eine über 100-jährige Geschichte zurück. Anfang der 1870er Jahre eröffnete hier der „Katholische Gesellenverein München rechts der Isar“ sein Vereinslokal „Zur Ente“. Mithilfe großzügiger Spender – darunter angeblich auch die Königin von Schweden – konnte der Verein wenige Jahre später das Gebäude kaufen und zur Herberge für wandernde Gesellen ausbauen. Das angrenzende Grundstück wurde 1883 gekauft und somit das Gebäude nochmals erweitert. Neben einem großen Vereinssaal (heutiges Foyer) wurden ein Bühnenhaus, eine Kegelbahn (die zugleich als Theatergarderobe diente) und weitere Unterkünfte gebaut. Im 1. Weltkrieg wurden die Vereinstätigkeiten unterbrochen und das Wohnheim als Lazarett für Kriegsverwundete genutzt. Im 2. Weltkrieg brannte nach einem Bombentreffer das Wohnheim aus und stürzte in sich zusammen, am 24. April 1944 wurden dann auch große Teile des Saals und des Theaters durch Bomben zerstört.
Nach dem Krieg bauten die Mitglieder Saal, Heim und Bühne wieder auf, die in den kommenden Jahrzehnten für Theateraufführungen der Kolpingfamilie und des angrenzenden Wohnheims genutzt wurden. Anfang der 90er Jahre fand das Münchner Kinder- und Jugendtheater Schauburg hier ein Ausweichquartier. Von 1993 bis 2015 betrieb dann der Theaterverein München das „i-camp / Neues Theater München“ als städtische Infrastrukturmaßnahme für die freie Tanz- und Theaterszene.
Das HochX führt ab 2016 diesen Auftrag nach umfangreichen Renovierungsmaßnahmen fort.


 In aller Kürze:

Was?  Eröffnung des Theaters HochX

Wann? 17. – 20. September 2016, 18.30 – 22.00 Uhr

Wo?  HochX, Entenbachstr.37


Beitragsfoto: © Jana Erb | kontrapixel

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