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“Bewusst frei von Trends und kommerziellen Zwängen.” – Concrete Magazin im Interview

“Concrete macht, was andere nicht wagen, bewusst frei von gängigen Trends und kommerziellen Zwängen.”

So stellt sich das Münchner Concrete Magazin selbst auf seiner Facebookseite vor.
Damit hat es unsere volle Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Stumme Verteiler, Münchner die im Fokus stehen und die “etwas Anderen” Interviews. Wer steckt denn nun eigentlich hinter dem Concrete Magazin und auf was können wir uns gefasst machen?

1. Woher kommt der Name eures Projekts? Und was bedeutet er?

Concrete, aus dem Englischen, bedeutet zum einen als Adjektiv soviel wie greifbar, konkret und zum Anderen als Nomen Beton und im Zusammenhang mit dem Magazin: Ein Blick hinter Münchens wirkliche Fassade.

2. Was ist neu, anders und einzigartig an eurem Projekt?

Wir schließen die Lücke zwischen der Zeitung, dem klassischen Printwesen — einem langatmigen und trägen Medium — und dem schnelllebigen, digitalen Informationsfluss des WWW. Ein analoger Blog für München, das beschreibt es am treffendsten.

Dazu kommt unser offener Workflow, denn die jeweiligen Teams, bestehend aus Journalist, Fotograf und Illustrator, setzen sich je nach Projekt und eigenen Interessen immer wieder aufs Neue zusammen. Das heißt nicht, dass unsere Akteure monatlich wechseln, sondern dass unser fester Stamm an kreativen Köpfen, der das Ganze übrigens ehrenamtlich macht, so ihr größtmögliches Potenzial an variationsreichem Output ausschöpft, anstelle es zu erschöpfen. Das klappt jedoch nur, weil wir eben den Kreativen eine offene Bühne zur Verfügung stellen, die sie in Eigenregie bespielen und verantworten.

Support und Förderung ist außerdem ein großes Thema bei uns. Wir fördern nicht nur aktiv junge Start-Ups, indem wir an diese kostenlose Seiten vergeben, sondern geben auch „jungen“ Kreativen, seien es Labels, Designer, Schreiber, Grafiker, Autoren, Fototgrafen usw. eine neue Plattform. Sie alle sollen die Chance bekommen, auch vom Rest der Stadt entdeckt zu werden.

Ja und ganz zu schweigen von dem vielen vielen Herzblut das in CONCRETE steckt!
Ganz klar: Es ist die Leidenschaft, die alle mitbringen, die es so besonders macht.

3. Wie viel Zeit habt ihr in euer Projekt investiert/ werdet ihr investieren?

In Tagen? Wochen? Oder Monaten? Das lässt sich inzwischen nicht mehr zählen. So viele verschiedene Leute aus den unterschiedlichsten Bereichen — und es werden immer mehr — investieren ihre Zeit in CONCRETE und es werden noch viele unzählbare Stunden, Tage und Monate folgen.

Gefühlt verging die Zeit jedoch wie im Flug, die bis jetzt verrückt, doch wunderbar war. Der Spaß an der Freude ist es, der unser Tun entlohnt.

4. Wo findet man euch?

Man findet uns in unseren Unterstützerstellen, wie dem Volkstheater, den Kammerspielen, dem Giesinger Bräu, dem Muffatwerk und in diversen Bars, Cafés und Clubs. Bald kommen unsere stummen Verteiler hinzu, wie man sie von den gängigen Tageszeitungen her kennt. Zur Realisierung dafür starten wir gerade eine StartNext Kampagne — die Genehmigung für die Ersten 20 Kästen haben wir bereits.
Also demnächst findet ihr die aktuelle CONCRETE im inneren Stadtgebiet 24/7 in unseren zur freien Gestaltung stehenden Zeitungskästen.

5. Wer unterstützt euch?

Das ist eine unsere größten Hürden, die wir zu nehmen haben. Oft stoßen wir hierbei auf verschlossene Türen, gerade bei der Stadt, die Print als nicht förderwürdiges Medium erachtet und da wir zu viel Eigenelan zeigten und CONCRETE in Eigeninitiative herausbrachten, war so auch die letzten Chance auf eine Förderung versiegt.

Aktuell unterstützen uns daher lediglich unsere Content- und Medienpartner. So Leute wie Siegrid und Dietmar Lupfer vom Muffatwerk, Steffen und Markus vom Giesinger Bräu sowie die vielen Café-, Club- und Barbetreiber sind es, die die Idee gut finden, die an uns glauben und uns und unser Schaffen letztlich mit ermöglichen.

Wichtig ist, dass die Leute verstehen, dass wir eine Plattform für Jedermann bieten und München selbst durch unser Blatt seine junge, kreative, wilde als auch nachdenkliche Seite zum Vorschein bringt. München ist eine Stadt zwischen Tradition und Moderne. CONCRETE will diese Seiten zusammenführen, reflektieren und darüber berichten. Die Seiten, die man so nicht all zu leicht zu sehen bekommt, außer man sieht bewusst hin. Wie wir es tun.

Anders als so manche Zeitung bilden wir keine in Stein gemeißelte Meinung, sondern präsentieren die vielen einzelnen Meinungen samt ihrer Charaktere. Die Daseinsberechtigung für Vielfalt und Andersartigkeit in München muss wieder salonfähiger werden.

6. Was macht ihr, wenn ihr nicht an eurem Projekt arbeitet?

Wir sitzen in Werbeagenturen, in der Schule, im Haus der Kunst, in Fotostudios, im Atelier, schreiben am Viktualienmarkt, im „Schau-ma-moi“, auf Konzerten oder am Piccadilly Circus, stehen im Harry Klein und der Roten Sonne hinter dem VJ-Pult, machen Ausstellungen. Hauptsache der kreative Geist kann sprudeln.

7. Was liebt ihr an München besonders?

Seine Vielschichtigkeit und wie man den Spagat zwischen traditionellen Werten und moderner Metropole meistert: Man ist seinen Wurzeln treu und dennoch am Zahn der Zeit.
Dazu kommt der Sommer hier, das Grillen an der Isar, die Stimmung nach Feierabend, wenn man im Englischen flaniert sowie das Spektrum an sub- bis hochkultureller Schauplätzen, München mit seinen hunderten Cafés und Bars, wo der Chef noch selbst hinter dem Tresen steht. Nicht umsonst heißt es ein Dorf *ähm* eine Weltstadt mit Herz!

8. Wenn euer Projekt eine Person wäre, wie wäre diese Person?

Kennt ihr aus eurer Kindheit noch die Geschichte über „Das Kleine Ich bin Ich“?
Genauso wenig bekommen wir uns selbst in eine Schublade hinein. Aber für Euch versuchen wir es gerne noch einmal: Also was sich festhalten lässt ist, dass wir multikulturell, positiv, euphorisch, leidenschaftlich, ehrlich, motiviert, vielinteressiert, neugierig, am Boden der Tatsachen und direkt am Menschen sind.

Zu bayrisch einfach: Der personifizierte Wolpertinger mit einer menschlichen Zwangsneurose!

9. Eure Infos im Netz? 

Wir sind auf Facebook und Instagram vertreten und es gibt eine Website, die wir jedoch kaum kommunizieren. Warum? Weil wir den Fokus auf Print legen und die Leute uns lieber in der Hand halten sollen. Die Onlinekanäle nutzen wir vielmehr dazu, um Unterstützer und Liebhaber auf uns aufmerksam zu machen.

10. Ein Song, der mit eurem Projekt zu tun hat?

Für unser Erstes Heft durften wir den talentierten Bayer im Rahmen des Grüne Sonne Festivals interviewen und dabei scheute er keine Mühen für uns: Zwischen Gigs und Foto-Shooting, während einer Nachtschicht lief er für uns rauf und runter und rüber und rauf usw. und nahm sich die Zeit für uns und München.

https://www.youtube.com/watch?v=G_Oj7UI0-pw

 


WIR SIND KEIN HOCHGLANZ MAGAZIN
WIR SIND KEINE ZEITUNG
WIR SIND EIN BLOG AUF
PAPIER VERBANNT…concrete_logo


Fotocredit: Concrete Magazin

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