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Manic Street Parade: Endlich ein neues Clubfestival für München

Jan Krattiger

Die Münchner Musikszene ist sehr lebendig – Eingeweihte wissen das. Für alle anderen ist es oft schwierig, die spannenden Künstler und Clubs auf Anhieb zu finden. Und internationale Stars überlegen es sich gut, ob sie überhaupt hier Konzerte spielen. Damit das in Zukunft ein wenig leichter wird, hat der Verein Zwischenprost e.V.  um den umtriebigen Sportfreunde-Stiller-Manager Marc Liebscher ein neues Clubfestival ins Leben gerufen: Die Manic Street Parade. Was für eingefleischte Britpop-Fans zunächst nach walisischem Stadion-Rock klingen mag, soll sich in Wahrheit als Plattform für Subkultur etablieren – und so die Stadt München als Standort dafür stärken. Wir haben uns mit Julia Viechtl von Zwischenprost getroffen, um über das neue Festival zu sprechen.

MUCBOOK: Am 8. Oktober findet zum ersten Mal die Manic Street Parade in München statt. Das heißt in aller Kürze: Ein Clubfestival an einem Abend, mit 13 Bands (+DJs) in 5 Locations. Ihr habt euch dafür das Schlachthofviertel ausgesucht. Warum?

Julia Viechtl: Zunächst haben wir dort fünf Clubs in Fußgeh-Reichweite, das war uns sehr wichtig. Und es ist vor allem eine spannende Mischung: Strom und Substanz sind etabliert in der Konzertszene, dann der Schlachthof selbst, wo sonst eher Kabarett und Fernsehaufzeichnungen stattfinden, das Pigalle – eine ehemalige Stripbar, wo eine ganz besondere Atmosphäre herrscht. Und die Gruam, die wohl jedem als Absacker-Ort für das vorletzte und letzte Bier bekannt ist. Das ist ein guter Ausgangspunkt für die erste Ausgabe. Nächstes Jahr hätten wir natürlich gerne noch ein paar mehr mit im Boot.

Braucht München überhaupt noch ein neues Festival?

Es gibt zwar schon einige tolle Festivals und wohl auch mehr Subkultur, als die meisten denken. Eine Plattform mehr schadet aber auf keinen Fall.

Wir brauchen in München auf jeden Fall noch ein Festival, das auch nach Außen strahlt und internationale Künstler in die Stadt holt. Man kennt das von Clubfestivals wie dem Reeperbahnfestival in Hamburg oder dem The Great Escape Festival in Brighton. Da wird die Stadt regelrecht überflutet mit MusikerInnen und Musikfans und es entsteht eine gewisse Offenheit und eine wunderbare Atmosphäre. Das sind aber beides riesige Veranstaltungen – wir beginnen bewusst in einem kleineren Rahmen.

Wir brauchen in München auf jeden Fall noch ein Festival, das auch nach Außen strahlt und internationale Künstler in die Stadt holt.
Julia Viechtl vom Verein Zwischenprost e.V.

Die Künstler:

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Wie offen ist die Stadt denn für Neues?

Ich bin mir sicher, dass die Münchner dafür offen sind! Wir wollen mit der Manic Street Parade Leute aktivieren, sich auf Neues und Unbekanntes einzulassen. Es gibt im Bereich Pop so viele spannende Künstler, die wir entdecken sollten. Liveclubs und Plattformen für junge Bands sind rar. Es wäre schön, wenn sich das ändert.

Es ist euer erklärtes Ziel, mit diesem neuen Clubfestival die Szene zu fördern. War es also ein bewusster Entscheid, größtenteils noch eher unbekannte Künstler ins Programm zu nehmen?

Ja, wir haben beim Zusammenstellen des Programms sehr stark an Morgen gedacht und daran, was aus unserer Sicht den Sound des nächsten Jahres prägen könnte. Das sind Künstler aus den Bereichen Pop, Electro, Indie, Folk, Rap und DJs – eigentlich Pop im weitesten Sinne. Und wir wollten auf jeden Fall einen Blick darauf ermöglichen, was so außerhalb der Stadtmauern passiert (lacht).

Wenn man das Programm anschaut, sind die Münchner Künstler aber deutlich in der Unterzahl.

Die Manic Street Parade soll künftig verstärkt auch für Münchner Bands da sein, das ist uns sehr wichtig. Wir wollen sie aber zuerst etablieren. Und wir haben durchaus auch jetzt schon spannende Münchner Künstler mit dabei, die sich für unser Festival was besonderes überlegt haben: Die Rapperin Fiva zum Beispiel tritt gemeinsam mit der Jazzrausch Big Band (u.a. Residents im Harry Klein und Cord) auf – wir haben die beiden connected und sie haben jetzt sogar zusammen ein Album aufgenommen. Am 8. Oktober präsentieren sie neue gemeinsame Stücke und bereits bestehende Songs von Fiva. Außerdem tritt der Münchner Kneipenchor auf!

Zum Schluss eine allgemeine Frage, weil du dafür sicher eine der Expertinnen bist: Wie geht es denn der Münchner Szene so?

Es gibt auf jeden Fall unglaublich viele tolle Bands und Musiker, aber es kommen nur wenige laut schreiend aus der Stadt raus. Das ist in gewissem Maß auch ein Strukturproblem. Popkultur ist zwar überall und wir sind tagtäglich mit ihr konfrontiert, aber es fehlt schon noch an der Anerkennung. Wir möchten mit der Manic Street Parade auch die Szene unter sich besser vernetzen. Es gibt so viele gute Leute, aber wir finden die Szene muss gebündelter und lauter sein. Ich glaube, unser Festival kann dazu einen Beitrag leisten.


In aller Kürze:

Was? Manic Street Parade
Wann?  8. Oktober 2016
Wo? Schlachthofviertel
Wieviel? 25 Euro (Tickets gibt es hier)


Beitragsbild: Carnival Youth

Portrait: Bertil Mark

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