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Cirque Éloize – genial verrückt trifft auf einzigartige Performance

Leonie Meltzer

Es war ein einmaliges Showerlebnis gestern bei der Show „Saloon“ auf dem Tollwood: wilder Westen, Cowboystiefel, Pferdegeklapper gepaart mit Akrobatik auf höchstem Niveau.
Die Zeit hätte nicht schneller vorbei fliegen können, so gebannt schaut man den Akrobaten zu, die am Trapez turnen, Klassiker wie „Will The Circle Be Unbroken“ trällern oder eine Saloon-Prügelei mit Salto Mortale-Elementen starten.

Hereinspaziert – Yihah!

Gründerzeit in Amerika. Eine Stadt entsteht in der Prärie, ein kleiner Saloon öffnet seine Pforten und elf Artisten, darunter Sheriffs, Cowboys und –girls, sowie eine Lady in red, beamen die Zuschauer in eine zauberhafte Welt voller Tanz, Akrobatik, Präzisionsarbeit und Charlie Chaplinartige Slapstick-Einlagen.

“Where did you come from, where did you go? Where did you come from, Cotton-Eye Joe?”

Bei der Darbietung dreht sich jedoch alles, wie es zu einem gelungenem Western-Abenteuer gehört, nur um eines: Die Verführung der in rot gekleideten Lady. Dabei sind alle Mittel recht. Getreu dem Motto „No Risk No Fun“ stürzen sich die Cowboys mit Saltos vom chinesischen Mast, legen eine beeindruckende Jongleur-Performance hin und eine (gar nicht sooo wackelige) Hand-auf-Hand Akrobatik. Dazu werden die passenden Lieder gesungen, wie  „Cotton-Eye Joe“  oder „Ring of Fire“, die so richtig Schwung in die Bude des Grand Chapiteau-Zeltes bringen.

Zoff im Saloon und das Duell

Was gehört noch zum Western-Feeling dazu? Genau: eine Klopperei im Saloon bei Bier und Eifersüchteleien als Grande Finale. Es folgt ein Szenario à la „Cowboys Gone Wild“ und plötzlich drehen alle durch: Einer der Cowboys geht mit Stuhl alias Stierhörnern auf einen Anderen los, der ein rotes Tuch in den Händen hält. Andere prügeln sich gekonnt pantomimisch von dem Gerüst und dann plötzlich wird eine Wunderkerze – ganz offensichtlich eine Bombe – wild und ohne Rücksicht auf Verluste durch den Raum geworfen, von einen zum anderen und schließlich Baaaaaammm – die Explosion.
Dann wird es etwas seltsam. Im nächsten Akt nehmen sie einer Puppe die Gliedmaßen auseinander – letzterer konnte die Bombe wohl nicht entschärfen. Lange trauern muss der Zuschauer jedoch nicht, denn kurz darauf taucht der kürzlich Verstorbene wieder mit einem Heiligenschein auf.

Die Performance schließt ab mit einem Duell – Mann gegen Mann – auf einer Wippe. Es ertönt „Das Lied vom Tod“. Wer schafft die besten und höchsten Salti? Wer erobert das Herz der Lady?

Ihr möchtet wissen wie es ausgeht? Bis zum 22.12.2016 ist der Cirque Éloize noch auf dem Tollwood zu sehen und dann heißt es bis zum nächsten Jahr und „Bye and Bye Lord, Bye and Bye”.


Fotos:
© Jim Mneymneh

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