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„Obgleich wir von verschiedenen Orten kommen und eine andere Sprache sprechen, schlagen unsere Herzen gemeinsam.“ [Albus Dumbledore]

Stefanie Manna

Es schneit in München, nicht nur ein bisschen sondern richtig. Das Areal rundum den Gasteig ist schneebedeckt und strahlt eine winterliche Ruhe aus. Wir stapfen durch den Schnee, folgen den vielen Fußspuren die alle Richtung Haupteingang gehen und betreten mit von der Kälte geröteten Backen die Philharmonie.

Die ersten Töne erklingen, es wird still im Saal. Nicht nur Bücher und Filme haben eine magische Wirkung auf die Menschen, sondern auch die Musik. Spätestens nach den ersten drei Akkorden ist sofort klar um wen sich dieses Konzert dreht: Den berühmtesten Jungen der Zauberwelt, dem Jungen der überlebt hat – Harry Potter.

Manche Besucher sehen selbst wie Hogwarts Schüler aus

Auf einer Leinwand wird der erste Teil der Harry Potter Reihe gezeigt, während auf der Bühne das Radiosymphonieorchester Pilsen unter der Leitung von John Jesensky die unverwechselbare Filmmusik dazu spielt. Die akustische Untermalung ist so ergreifend, dass man nicht weiß, ob man sich mehr auf den Film oder auf die Musik konzentrieren möchte.
Mein Blick geht durch den Saal und ich mache das, was ich immer gerne mache: Menschen beobachten. Das Publikum ist bunt gemixt und in allen Altersklassen vertreten, manche tragen sogar den gelb-rot gestreiften Schal aus dem Hause Gryffindor.

Eine Zusammenkunft guter Menschen geht es mir durch den Kopf, denn laut einer Studie des „Journal of Applied Social Psychology“ sind Harry Potter Leser toleranter gegenüber Minderheiten. Wer die Geschichte und ihre Charaktere kennt, weiß auch weshalb. Der vergessliche Neville, der ärmliche Ron, die eigenartige Luna oder das „Schlammblut“ Hermine. All diejenigen, die zu Anfangs Außenseiterpositionen belegten, entwickelten sich zu Helden, ohne die der Sturz Lord Voldemorts nicht möglich gewesen wäre. Freundschaften und Liebe siegten über das Böse und sogar der zu Beginn gefürchtete Severus Snape entpuppt sich als der aufopferungsvollste Held der Geschichte.

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Und eigentlich wussten wir es schon lange und jetzt ist es wissenschaftlich beweisen: Harry Potter ist viel mehr als nur ein Buch und wird hoffentlich noch in den Bücherregalen unserer Kinder einen Platz haben. Das Radiosymphonieorchester Pilsen weiß das auch und schuf mit seiner musikalischen Untermalung genau das, was uns damals schon fasziniert hat: Eine Reise in die Zauberwelt.

 

Videocredits: Marco Manna

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